Der Storkower Ortsteil Kummersdorf geht beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ leer aus. Auf dem Jury-Rundgang im Juli wurde derweil deutlich, welche Pläne der Ort für die Zukunft hat.
Für das Land Brandenburg ziehen Naugarten (Gemeinde Nordwestuckermark) und Frakena (Doberlug-Kirchhain) ins Bundesfinale. Auf dem dritten Platz landete Kletzke (Landkreis Prignitz). Sonderpreise erhielten Malterhausen (Teltow-Fläming), Peickwitz (Oberspreewald-Lausitz), Reetzerhütten (Potsdam-Mittelmark) und Tremmen (Havelland).

„Aber auch allen anderen Dörfern gilt mein Dank und meine Anerkennung“, sagte Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt am 12. September bei der Preisverleihung. „Attraktive Dörfer entstehen dort, wo engagierte Bürgerinnen und Bürger mit Leidenschaft und Innovationskraft ihre Heimat aktiv gestalten.“ In diesem Geist präsentierte sich auch Kummersdorf beim Jury-Rundgang.
„Aus der Vergangenheit in die Zukunft – was wir geschaffen haben und was wir schaffen wollen“, so umriss Ortsvorsteher Enrico Graß das, was die Jury im Juli in Kummersdorf zu sehen bekam. Der Ablauf war bewährt – und doch neu. Gestartet wurde im Dorfgemeinschaftshaus mit einer kleinen Ausstellung und einer Live-Schalte in die Kita „Kanalkieker“. Was dann folgte, war neu: eine Simulation des neuen Dorfgemeinschaftshaues mit Feuerwehr auf dem großen, freien Feld am Rand des Dorfes. Eine große Leinwand war aufgebaut, und Kummersdorf zeigte, was es vorhat: ein funktionales, aber schönes neues Gebäude, das mehrere Funktionen in sich vereint und so Synergien schafft.
Eine „strategische Dorfentwicklung“ bescheinigt Landrat Frank Steffen dem Kummersdorfer Ortsbeirat, „das machen nicht alle Ortsbeiräte so“, lobte er. Regionalmanagerin Grit Körmer von der LAG Märkische Seen hob hervor, dass in allen Ortsteilen von Storkow so eine Multifunktionalität angestrebt werde oder bereits umgesetzt sei – ein Plus bei der Entscheidung über Fördermittel. Die Kummersdorfer hätten durch das Projekt noch stärker zusammengefunden, schilderte sie ihren Eindruck, „hier wird der Leader-Gedanke gelebt“. (Leader ist ein EU-Fördermittelprogramm für den ländlichen Raum, bei dem Entwicklungskonzepte vor Ort entwickelt und umgesetzt werden.)
Alt und neu treffen in Kummersdorf am alten Spritzenhaus aufeinander: Dort ist ein Dorfplatz entstanden, an dem eine interaktive Informationstafel aufgestellt und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden sollen. „Es steht für das, was Kummersdorf auszeichnet: Nicht nur zehn Leute, sondern das ganze Dorf ist aktiv“, sagten Claudia Bartel und Hagen Platz vom Amt für Kreisentwicklung des Landkreises. Weitere sieben Stationen gehörten zur Jury-Tour.
Am Ende reichte es nicht für einen Platz oder Sonderpreis. Doch die Pläne des Dorfes liegen deshalb nicht auf Eis, die Gemeinschaft erst recht nicht. Auf die Ideen und die professionelle Präsentation können Ort und Ortsbeirat gut aufbauen.
Dörthe Ziemer / pm