Zum Einkaufen in die Storkower Innenstadt

Zeitungs- und Geschenkeladen in der Storkower Innenstadt: Bis heute hält sich das Geschäft am Marktplatz. Foto: Marcel Gäding
Zeitungs- und Geschenkeladen in der Storkower Innenstadt: Bis heute hält sich das Geschäft am Marktplatz. Foto: Marcel Gäding

Bis Ende des Jahres soll es fertig sein, das neue Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Storkow (Mark). Im Auftrag der Stadtverwaltung hat die auf Handel, Stadt- und Regionalwirtschaft spezialisierte Gesellschaft CIMA Beratung + Management GmbH inzwischen eine erste Analyse des Einzelhandels vorgelegt und zudem Ergebnisse einer Befragung von 200 Haushalten präsentiert.

Auf den ersten Blick verfügt Storkow (Mark) über gute Einkaufsmöglichkeiten: Es gibt Supermärkte, Discounter sowie in der Altstadt kleinere Fachgeschäfte. Wer jedoch genauer hinschaut, bemerkt auch Defizite. Rund um den Marktplatz gibt es kaum Cafés und Restaurants. Ein Überblick über den Einzelhandel in Storkow (Mark) existierte bislang allerdings nicht.

Seit November vergangenen Jahres ist die CIMA Beratung + Management GmbH im Auftrag der Stadt Storkow (Mark) aktiv. Sie soll ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept erstellen, das nicht nur Aussagen über den bestehenden Einzelhandel enthält. „Ziel ist, dass wir durch das Konzept eine informelle Planung haben, die uns erlaubt, zukünftig Einzelhandelsstandorte besser planen zu können“, sagt Haralt Mombrei, Bauleitplaner der Stadt Storkow (Mark). Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept soll als Grundlage dienen, Neuansiedlungen zu steuern, aber auch bestehende Strukturen zu schützen.

In einem jetzt von der CIMA Beratung + Management GmbH vorgelegten Zwischenbericht sind bereits viele wertvolle Daten enthalten. Wichtige Erkenntnisse wurden im Rahmen einer telefonischen Haushaltsbefragung gewonnen: So wurden im Februar und März dieses Jahres 100 Storkower Haushalte sowie 100 Haushalte im Umland von Storkow (Mark) kontaktiert. Dabei ging es unter anderem um das Einkaufsverhalten sowie um den Einzelhandelsstandort. So gaben beispielsweise 70 Prozent der Storkower an, mindestens einmal die Woche zum Einkaufen nach Storkow (Mark) zu fahren. Bei den Bewohnern im Umland war es gut die Hälfte. 92 Prozent aller Befragten fährt grundsätzlich zum Einkaufen in die Stadt, 51 Prozent wegen eines Arzttermins, 31,5 Prozent wegen Bankangelegenheiten. 44 Prozent berichteten, dass das Angebot in Storkow (Mark) gut sei. Auffällig: Ein Großteil der Storkower und der Umlandbewohner nutzt das Auto zum Einkaufen. Fast 80 Prozent erledigen ihre Lebensmitteleinkäufe bei Edeka, 53 Prozent bei Aldi, 46,4 Prozent bei Lidl, 42,9 Prozent bei Netto und 33,3 Prozent bei Norma. Mangels Angebots weichen viele Storkower zum Kauf von Bekleidung und Wäsche jedoch auf das A10-Center in Wildau aus oder bestellen ihre Waren im Internet, ähnlich ist dies bei Schuhen und Lederwaren sowie Elektroartikeln. Geht es um die Wünsche, was den Standort Storkow (Mark) betrifft, so stehen auf Platz 1 mehr Geschäfte, auf Platz 2 schönere Cafés und auf Platz 3 Verbesserungen auf dem Wochenmarkt.

Erkenntnisreich sind auch die Angaben der CIMA Beratung + Management GmbH zu den Einzelhandelsstrukturdaten. Derzeit verfügt die Stadt über 59 Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von 12.565 Quadratmetern und einem Jahresumsatz von 37 Millionen Euro. Das meiste Geld wird im Lebensmittelbereich erwirtschaftet: So liegt der Umsatz bei Nahrungs- und Genussmitteln bei 22,1 Millionen Euro. Die Kaufkraft liegt jedoch viel höher und beträgt nach Angaben der CIMA in Storkow (Mark) 44,8 Millionen Euro. Das heißt: Die Storkower geben viel Geld in anderen Regionen aus, weil vor Ort unter anderem das entsprechende Sortiment fehlt oder das Angebot nicht stimmt.

Um Einzelhandel gezielt zu fördern beziehungsweise zu schützen, gibt es auch Empfehlungen für einen sogenannten zentralen Versorgungsbereich rund um den Marktplatz. Im Klartext bedeutet dies, dass Einzelhandel nach Möglichkeit dort angesiedelt werden sollte – wenn der Platz dafür vorhanden ist. Gleichzeitig will man verhindern, dass sich in Randlagen große Anbieter etwa von SB-Warenhäusern ansiedeln und dadurch bestehende Einzelhandelsangebote gefährden.

„Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept dient der Stadt als Steuerungsinstrument“, sagt Bauleitplaner Haralt Mombrei. Allerdings habe es in erster Linie eine lenkende Wirkung. „Wir wollen jedoch erreichen, dass in der Innenstadt Einkäufe getätigt werden.“

Bis zum Jahresende setzt die CIMA Beratung + Management GmbH ihre Arbeit fort. Unter anderem wird sie Handlungsempfehlungen erarbeiten, eine Sortimentsliste für Storkow (Mark) erstellen sowie zentrale Versorgungsbereiche definieren. (gäd.)