Corona: Landkreis Oder-Spree schränkt das Leben wieder ein

Im Landkreis Oder-Spree greifen wieder schärfere Maßnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Seit heute sind zahlreiche neue (alte) Regelungen in Kraft.

Wie ein Sprecher des Landkreises sagte, breite sich das Corona-Virus weiter „stark aus“. So hat sich der Inzidenzwert – also die innerhalb von sieben Tagen neu gemeldeten Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner – verdoppelt. Lag er am 8. März noch bi 69,9, wurden am Montag 138,7 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet. „Zu beobachten ist, dass der Anteil der nachgewiesenen Mutationen rasant wächst“, erklärte der Sprecher. Die Gesamtzahl der im Landkreis seit Beginn der Pandemie infizierten Personen habe zudem am Wochenende die 6.000er-Marke überschritten. „Der Anstieg der Neuinfektionen geht einher mit einer Zunahme der Erkrankungen, die eine klinische Behandlung erfordern von 29 auf 43 während der vergangenen zwei Wochen. Zudem nehmen Todesfälle zu, die im Kontext mit dem Coronavirus zu beklagen sind. Die Zahl der Verstorbenen ist seit dem 8. März von 250 auf jetzt 262 gestiegen.“

Entsprechend hat der Landkreis Oder-Spree am Montag auf der Grundlage der SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung reagiert. Danach gelten schärfere Regeln, sobald der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt.

Seit Montag (22. März 2021) gelten daher folgende Einschränkungen:

  • Die Zwei-Haushalte-Regelung wird wieder umgestellt auf einen Haushalt plus eine haushaltsfremde Person (Kinder bis 14 Jahren sind ausgenommen).
  • Der Einzelhandel wird geschlossen (außer Abholmöglichkeiten). Nicht geschlossen wird der Einzelhandel des täglichen Bedarfs.
  • Individualsport auf allen Sportanlagen unter freiem Himmel wird auf maximal zwei Personen bzw. die Personen des eigenen Haushalts beschränkt.
  • Kindersport in Gruppen wird vollständig untersagt.
  • Gedenkstätten, Museen, Ausstellungshäuser, Galerien, Planetarien, Archive und öffentliche Bibliotheken werden für den Publikumsverkehr geschlossen. Davon betroffen ist auch die Stadtbibliothek Storkow (Mark).

Noch ist unklar, ob nach der heutigen Konferenz zwischen Bundeskanzlerin und den Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer im Laufe der Woche weitere Einschränkungen hinzukommen.

Nach Angaben des Landkreises Oder-Spree befinden sich derzeit Infektionsschwerpunkte in Fürstenwalde (81 Neuinfektionen innerhalb der letzten zwei Wochen) und Eisenhüttenstadt (67 Neuinfektionen). Weiterhin von einem starken Anstieg betroffen sein sollen die Städte Beeskow, Erkner sowie die in den Ämtern Spreenhagen und Schlaubetal zusammengeschlossenen Gemeinden. Zahlen nannte der Landkreis hierzu allerdings nicht. „Die Analyse des aktuellen Fallgeschehens zeigt, dass Einrichtungen der ambulanten und teilstationären Pflege (Tagespflege) sowie Kitas verstärkt von Neuinfektionen betroffen sind.“ (mbg.)