Storkows größtes Konferenzzentrum befindet sich jetzt in Hirschluch

Beim Bau vom neuen Seminar- und Tagungszentrum kam viel Holz und Glas zum Einsatz. Foto: Marcel Gäding
Beim Bau vom neuen Seminar- und Tagungszentrum kam viel Holz und Glas zum Einsatz. Foto: Marcel Gäding

Die Stadt Storkow (Mark) hat ein neues Seminar- und Konferenzzentrum: Das Haus „Silberner Mond“ auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Hirschluch ist damit die größte Storkower Einrichtung für Tagungen, Kongresse oder Unternehmensfeiern. Gleich nebenan sind zudem zwei neue Beherbergungshäuser bezugsfertig. Von Marcel Gäding.

Ein paar Ausbesserungen hier, ein paar Restarbeiten dort – doch im Großen und Ganzen ist alles fertig. Stolz präsentiert Barbara Hink die drei Neubauten auf dem Areal der 1925 eröffneten Evangelischen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Hirschluch. Gut ein Jahr war ein Teil der waldreichen Anlage Baustelle. Es wurde gebaggert, gebohrt und gehämmert. „Alles verlief nach Plan“, freut sich die Leiterin der Einrichtung, die zum Verein „Jugendhilfe und Sozialarbeit e.V.“ gehört.

Gut 5,5 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet. Ein Teil des Geldes stammt aus dem Altvermögen der DDR-Parteien, ein Teil vom Brandenburger Bildungsministerium, dem Kirchenkreis Oder-Spree und der Evangelischen Landeskirche. Von der Mittelzusage bis zum Baubeginn verging nicht mal ein Jahr. Innerhalb von zwölf Monaten wurden schließlich die drei Häuser errichtet: das zweigeschossige Seminar- und Tagungszentrum „Silberner Mond“ sowie die beiden neuen Unterkunftsgebäude mit den Namen „Waldhütte“ und „Fuchsbau“. So hießen bereits die Vorgänger-Häuser, die wegen ihres schlechten baulichen Zustands ebenso abgerissen wurden wie das in den 1970er-Jahren errichtete Wohnhaus des früheren Einrichtungsleiters. An dieser Stelle befindet sich nun der „Silberne Mond“. Gebaut wurde umweltfreundlich mit Holz und vielen ortsansässigen Unternehmen.

Großer Saal für 180 Gäste

Barbara Hink ist stolz auf das Ergebnis. Mit dem Seminar- und Tagungszentrum verfügt die Evangelische Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Hirschluch nunmehr über ein multifunktionales Gebäude. In der oberen Etage gibt es einen 240 Quadratmeter großen Saal mit Platz für 180 Gäste, der bei Bedarf in zwei kleinere Einheiten getrennt werden kann, und mobiler Bühne. Im Erdgeschoss wiederum finden sich sechs Gruppenräume mit einer Größe zwischen 20 und 50 Quadratmeter, jeder mit einem großen Flachbildschirm an der Wand und Internetzugang. Ausgestattet wurde der Neubau mit moderner Tagungs- und Veranstaltungstechnik, die sich per Funk steuern lässt. Für die Versorgung der Konferenz- und Seminargäste steht eine eigene Küche genauso zur Verfügung wie der Balkon, von dem aus die Gäste in ihren Pausen einen Blick in die waldreiche Landschaft und auf das kleine Gewässer „Hirschluch“ haben. In den beiden neuen Übernachtungshäusern gibt es jetzt jeweils 32 Übernachtungsplätze, zwei Gruppenräume sowie je zwei behindertengerechte Zimmer mit Platz für jeweils ein Pflegebett. Alle Zimmer wurden mit einfachen Bädern sowie Duschen ausgestattet.

Barbara Hink in einem der größeren Seminarräume im Haus „Silberner Mond“. Foto: Marcel Gäding
Barbara Hink in einem der größeren Seminarräume im Haus „Silberner Mond“. Foto: Marcel Gäding

Mit den Neubauten erweitert die Evangelische Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Hirschluch ihr Angebot im Tagungs- und Konferenzbereich. Zielgruppe dafür sollen neben Vereinen und Organisationen auch kleine, mittelständische und große Unternehmen sein. Die Preise für die Raummiete weichen nicht von denen anderer Anbieter in der Region ab, auch bei der gastronomischen Versorgung über die hauseigene Küche nicht, die sich um das Catering kümmert. „Wir wollen eine hohe Qualität zu einem guten Preis anbieten“, sagt Barbara Hink. Unverändert ist indes die Zahl der insgesamt 180 Übernachtungsplätze auf dem Gelände.

Gern hätte die Hausleiterin am 20. März eine große Einweihung gefeiert – mit Gästen aus der Region, aus der Politik, der Wirtschaft und Angehörigen der Evangelischen Landeskirche. Doch pandemiebedingt wurde das Fest abgesagt. Jetzt ist ein großer Tag der offenen Tür am 14. August im Gespräch.

Es wird weiter gebaut in Hirschluch

Ganz zurücklehnen kann Barbara Hink aber nach dem Abschluss der Bauarbeiten noch nicht. Kaum wurde die eine Baustelle geräumt, geht es an anderer Stelle weiter. Ein früheres Clubhaus am Ufer des Hirschluchs wird gerade mit LEADER-Mitteln zu einem Tonstudio umfunktioniert. Außerdem soll bis Ende des Jahres im Hauptgebäude gebaut werden: Dort werden weitere Zimmer modernisiert, darunter fünf Büros für Bildungsreferenten. Sind diese Arbeiten beendet, bleibt für die Einrichtungsleiterin dann vielleicht etwas Zeit zum Durchatmen. Eine stolze Bilanz kann sie zehn Jahre nach ihrem ersten Arbeitstag in Hirschluch in jedem Fall ziehen: „Innerhalb dieser Zeit haben wir jedes unserer Gebäude einmal bautechnisch angefasst.“