Erfolgsgeschichte Dalli-Bus

Nutzer-Analyse zeigt die Vorteile des Rufbusses für die Region

Mobilität und Flexibilität – das wünschen sich viele Menschen vom Öffentlichen Nahverkehr. Zwischen Storkow (Mark) und Bad Saarow ist das dank des Rufbus-Systems Dalli Wirklichkeit geworden. Wie Nutzeranalysen zeigen, wird der Dalli am häufigsten gerufen, um zum Bahnhof zu kommen: Die meistgenutzten Haltepunkte sind die Bahnhöfe in Storkow und Bad Saarow. Auch die Sparkasse, Ärztehäuser und der Einkaufsmarkt gehören zu den häufigsten Einstiegs- oder Ausstiegspunkten. Überrascht hat die Projektleitung die intensive Nutzung durch Kinder, die zu ihrem Freizeitangebot gelangen möchten. Damit werden berufstätige Eltern entlastet, die einmal nicht das Elterntaxi spielen müssen. Auch Touristen fahren mit dem Bus zu ihren Ausflugszielen. Über 50 Prozent der Nutzer hätten ohne Dalli keine Alternative, an ihr Ziel zu kommen.

Eike Bader mit seinen Mitarbeiterinnen Maren Mittl und Jessica Jaeck in der Dalli-Zentrale in Storkow. Foto: Ziemer
Eike Bader mit seinen Mitarbeiterinnen Maren Mittl und Jessica Jaeck in der Dalli-Zentrale in Storkow. Foto: Ziemer

Die inzwischen vier E-Autos und zwei Ersatz-Dieselfahrzeuge mit der Aufschrift „Dalli – Dein Bran­denbus“ sorgen dafür, dass Menschen zwischen Storkow und Bad Saarow ihre Alltagswege flexibel, praktisch und umweltfreundlich ohne eigenes Auto bewältigen. In welchen Lebenslagen der Rufbus des Landkreises Oder-Spree genutzt wird, hat eine Nutzeranlayse offenbart: Die meistgenutzten Haltepunkte sind die Bahnhöfe in Storkow und Bad Saarow. Das Rufbus-Angebot wird also dazu genutzt, um weitere Angebote des Öffentlichen Personnenahverkehrs (ÖPNV) nutzen zu können. Auch die Sparkasse, Ärztehäuser und der Einkaufsmarkt sind häufige Einstiegs- oder Ausstiegspunkte.

Was ihn überrascht habe, berichtet Projektmanager Eike Bader, sei die Nutzung durch Kinder, die zu ihrem Freizeitangebot gelangen möchten. „Hier entlasten wir berufstätige Eltern, die mal nicht das Elterntaxi spielen müssen“, sagt er. Auch Touristen würden mit dem Bus zu ihren Ausflugszielen fahren. Über 50 Prozent der Nutzer sagen, dass sie ohne Dalli keine Alternative hätten, an ihre Zielpunkte zu kommen. Dadurch ermögliche es ihnen der Dalli, „selbstbestimmt am Leben teilzunehmen“, resümiert Eike Bader. Die Region werde gestärkt, denn es entstehen Arbeitsplätze. Rund 30 Menschen arbeiten für den Dalli – in unterschiedlichsten Konstellation, etwa in Teilzeit. „Wir bieten das auch als Nebenjob an, man kann sich zur Rente etwas dazuverdienen“, sagt der Projektmanager. Erforderlich sei ein Personenbeförderungsschein, aber kein Bus-Führerschein. Ein attraktives ÖPNV-Angebot helfe außerdem, dass sich Unternehmen und Familien in der Region ansiedeln.

Gestartet dank eines Landesförderprogramms vor drei Jahren, wird der Dalli-Bus inzwischen vom Landkreis Oder-Spree finanziert. Der Betreiber des Dalli-Busses, die MWM-Solutions GmbH, hatte damals die Ausschreibung für die Entwicklung, das Projektmanagement, das Marketing und die Evaluation gewonnen und setzt das Projekt bis heute um. Kritik von Taxiunternehmen, dass der Dalli zur Konkurrenz werde, sei von ihnen bislang „noch nicht an uns herangetragen worden“, berichtet Eike Bader. „Wir sind bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, etwa für Schichtdienste.“

Dörthe Ziemer