Drei Jahre war Oberstleutnant Marc Tachlinski Kommandeur des Informationstechnikbataillon 381. Jetzt folgte die Kommando-Übergabe.
Trommelwirbel und Marschmusik, Aufstellen auf dem Appellplatz, bewegende Ansprachen: So lässt sich der Führungswechsel im Informationstechnikbataillon 381 zusammenfassen, der am 12. Oktober stattfand.
Unter den Augen des Leiters der IT-Truppen bei der Bundeswehr nahm Oberstleutnant Marc Tachlinski Abschied, um ins Bundesverteidigungsministerium zu wechseln. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger, Oberstleutnant Roy Grundtner, in sein Amt eingeführt. Er trägt in den kommenden Jahren die Verantwortung für die Kurmark-Kaserne, den Standortübungsplatz und rund 700 Bundeswehrangehörige in Storkow.
In einer teils emotionalen Rede blickte Oberstleutnant Marc Tachlinski auf seine Amtszeit zurück, die im Oktober 2020, mitten im Corona-Jahr, begann und Herausforderungen mit sich brachte, die selbst im Bundeswehralltag als außergewöhnlich gelten. Denn fast zwei Jahre lang entsendete das Informationstechnikbataillon 381 an die 400 Soldatinnen und Soldaten in Gesundheitsämter, Impfzentren und Pflegeheime, um bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu helfen. Gleichzeitig absolvierten Bundeswehrangehörige aus Storkow Einsätze im Ausland, darunter in Afghanistan und Afrika. Aufgabe des Informationstechnikbataillon 381 ist es unter anderem, satellitengestützte Kommunikation sicherzustellen. Eine Zäsur bedeutete auch der Angriffskrieg Russland auf die Ukraine, sagte Tachlinski. Mit der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende hatte sich auch das Aufgabenspektrum der Bundeswehr geändert, dessen Fokus nun auf der Landes- und Bündnisverteidigung liegt.
In seiner Abschiedsrede würdigte Tachlinski den Zusammenhalt in der Truppe und den Rückhalt der Familien. Zudem lobte er die Zusammenarbeit mit der Stadt Storkow (Mark), die vor zehn Jahren mit einer Partnerschaftserklärung manifestiert wurde. Ob der Tag der Bundeswehr, das Stadtfest oder die Aktion „Storkow leuchtet“ – stets sei diese Verbindung mit Leben erfüllt gewesen. In seiner Amtszeit leisteten die Kameradinnen und Kameraden aus Storkow 14.546 Einsatzstunden. „Das sind Erfahrungen und Erinnerungen, die uns prägen“, sagte Tachlinski sichtlich gerührt. Verantwortung für das Informationstechnikbataillon 381 tragen zu dürfen, sei wie ein Sechser mit Zusatzzahl.
Oberst Thorsten Niemann, Leiter der IT-Truppen bei der Bundeswehr, kam mit einem „merkwürdigen Gefühl“ nach Storkow, schließlich war er einst ebenfalls Kommandeur des Informationstechnikbataillon 381. „Storkow wird als Standort meist unterschätzt“, sagte er in Richtung des neuen Kommandeurs Roy Grundtner. Dessen Vorgänger Tachlinski bezeichnete er als ruhig und besonnen.
Mit der Übergabe der Bataillon-Fahne begann die Amtszeit von Roy Grundtner, der ursprünglich aus Ilmenau in Thüringen stammt und unter anderem Geschichte in Hamburg studierte. 1997 trat er in die Dienste der Bundeswehr, war an verschiedenen Standorten tätig, absolvierte Auslandseinsätze. Seinen Lebensmittelpunkt hat er inzwischen in Pinneberg bei Hamburg. (gäd.)