In Storkow (Mark) fehlt es weiter an Medizinern

Die medizinische Versorgung bleibt in Storkow (Mark) weiter angespannt. Seit der Schließung einer Praxis für Allgemeinmedizin im Sommer gibt es nun nur noch fünf Hausarztpraxen, um Patienten ambulant zu betreuen. Rein rechnerisch ist die Region damit unterversorgt.

Das geht aus einem Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) an den Landtagsabgeordneten Ludwig Scheetz (SPD) hervor. Dieser hatte sich nach mehreren Gesprächen mit Mitgliedern des Seniorenbeirats an die KV gewandt. Seit Jahren macht die Interessenvertretung der Storkower Seniorinnen und Senioren auf Missstände in der medizinischen Versorgung aufmerksam: Innerhalb von zwei Jahren hatten neben zwei Hausärzten auch fünf Fachärzte ihre Praxen aufgegeben. Erschwert wird das Ganze durch den Wegfall einer Praxis für Allgemeinmedizin, die im Sommer dieses Jahres schloss. Scheetz wollte wissen, welche Maßnahmen die KV nun unternimmt, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.

„Die Stadt Storkow zählt im Bereich der hausärztlichen Versorgung zum Mittelbereich Beeskow, der mit insgesamt 24,5 hausärztlichen Versorgungsaufträgen bei 38.133 Einwohnern und einer regionalen Verhältniszahl von 1.326 Einwohner/Hausarzt einen Versorgungsgrad von 85,19 % ausweist“, erklärt Andreas Schwark, der stellvertretenden Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung.

„Mit diesem Versorgungsniveau ergeben sich rechnerisch 7,5 freie Zulassungsmöglichkeiten für Hausärzte im Mittelbereich Beeskow, die selbstverständlich auch in Storkow umgesetzt werden können.“

Während die im Sommer geschlossene Praxis von Dr. Ingeborg Hagen mangels Interesses an einem Nachfolger nicht weiter betrieben werden kann, konnten drei andere Praxen zwischen 2015 und 2018 nachgesetzt werden. „Dieses Ergebnis ist im Vergleich zu anderen Regionen des Landes eine hohe Erfolgsquote“, schreibt Schwark. „Weitere ersatzlose Schließungen hausärztlicher Praxen sind nicht erfolgt.“

Ohne Erfolg blieb die Suche nach einer neuen Augenärztin. Patienten müssen daher beispielsweise nach Fürstenwalde fahren. Da die Entfernung zwischen Storkow (Mark) und der Domstadt jedoch unter 20 Kilometer betrage und mit dem Auto in etwa 25 Minuten zu bewältigen sei, könne man nicht von einer Tagesreise sprechen, wie das der Storkower Seniorenbeirat macht. Allerdings bezogen sich dessen Mitglieder eher auf die schlechte Anbindung Fürstenwaldes mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 

Rein rechnerisch stünde nach Darstellung der KV der Ansiedlung eines weiteren Hausarztes nichts im Wege. „Sofern von kommunaler Seite Unterstützungsmöglichkeiten gewährt werden können, wäre dies sicherlich förderlich“, erklärt die KV.

Auf ihrer Internetseite werde in Kürze eine Kampagne starten, die speziell Kommunen helfen soll, Ärzte für ihren Ort zu finden. „Diese Kampagne trägt den Namen „Ort sucht Arzt“, an der sich auch Storkow gern beteiligen kann.“ (gäd.)