Nachbarn feiern neue Straßen

Kosten für neue Gericht- und Grasnickstraße entsprachen den Planungen

Zu einem kleinen Nachbarschaftsfest hatte die Stadtverwaltung Mitte August eingeladen, um den Abschluss der Sanierung der Gericht- und Grasnickstraße zu würdigen.

Als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnete Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig die Sanierung der beiden Straßen, die insgesamt 1,7 Millionen Euro gekostet hatte. Denn viele Jahre habe die Stadt in den Hochbau investiert und Kitas, Schulen, Dorfgemeinschaftshäuser und Feuerwehren saniert oder gebaut. „Genauso wichtig ist aber auch der Tiefbau“, so die Bürgermeisterin. Dass die Kosten bei der vorab geschätzten Summe gehalten werden konnten, sei „in der heutigen Zeit bemerkenswert“. Das Vorhaben wurde aus Städtebaufördermitteln von Bund und Land finanziert. An den Gehwegen, der Regenentwässerung und den Einfahrten wurden die Anwohner wie üblich finanziell beteiligt.

Gerichtstraße vor der Sanierung
Gerichtstraße vor der Sanierung. Foto: svs

Es habe viele Mitwirkende und viele Emotionen gegeben, blickte Cornelia Schulze-Ludwig auf die Bauphase und damit auf die Diskussion um den Erhalt der alten Linden zurück. „So ein Projekt erfordert einen ständigen Dialog mit Bürgern und Anwohnern“, sagte sie. Die Diskussion endete schließlich mit einem Kompromiss: Auf einer Straßenseite blieb ein Großteil der Linden stehen, dafür gibt es dort keinen Gehweg.

 

Erfreut über die abgeschlossenen Bauarbeiten zeigten sich die Anwohner, für die Staub, Lärm und Absperrungen nun vorbei sind. „Die Bauarbeiter waren sehr hilfsbereit“, lobt Cornelia Lüdecke. Wenn sie mal mit dem Fahrrad über die aufgerissene Straße wollte, hätten sie ihr das Fahrrad rübergehoben. Einige Anwohner hätten sich mehr Parkplätze gewünscht, sagen sie. Auch das habe zu den Kompromissen gehört, informiert die Bürgermeisterin. „Und viele können ja auf ihren Grundstücken parken.“

Karl-Heinz Schmidt Die neue Gerichtstraße. Foto: döglaubt, dass die Linden alle hätten ersetzt werden müssen. „Bäume leben nicht unendlich und stellen irgendwann eine Gefahr für die Gebäude dar“, sagt er. Ein Gutachten hatte ergeben, dass kaputte Bäume nur von der linken Straßenseite weggenom

 

men werden, aber nicht alle gefällt werden müssten, so die Bürgermeisterin. „Die Linden sind auch unsere Geschichte“, sagte sie in ihrer kurzen Ansprache.

Bei Bratwurst, Getränken, Musik und einer Hüpfburg kamen Menschen miteinander ins Gespräch, die manchmal gar nicht wussten, dass sie Nachbarn sind. Wer weiß, vielleicht wird es so eine Veranstaltung künftig öfter geben?   (dö)