Storkow 2019: Weniger Schulden, mehr Investitionen

Traditionell lädt Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) gemeinsam mit ihren Amtsleitern sowie dem Stadtwehrführer immer zum Jahresanfang zur Einwohnerversammlung ein. Der Lokalanzeiger hat die wichtigsten Informationen in Auszügen noch einmal kompakt zusammengefasst.

Haushaltslage: Bis 2012 nahm die Stadt weniger Geld ein, als ausgegeben wurde. Das führte zu einem sogenannten Fehlbetrag in Höhe von 4,6 Mio. Euro. Seit 2013 erwirtschaftet Storkow aber Überschüsse. Seit letztem Jahr sind die Fehlbeträge ausgeglichen und die Stadt plant 2019 wieder einen ausgeglichenen Haushalt. Schulden, die aus Krediten für einst dringende Investitionen resultieren, können damit weiter abgebaut werden. Betrug der Schuldenstand 2009 noch 10,4 Mio. Euro, liegt er Ende dieses Jahres vermutlich bei 7,8 Mio. Euro.

Einnahmen: Die Gewerbesteuererträge betrugen 2014 noch rund 1,5 Mio. Euro, 2018 liegen sie bei 2,1 Mio. Euro. Der Anteil an der Einkommenssteuer steigerte sich von 1,89 Mio. Euro im Jahr 2014 auf 2,6 Mio. Euro im Jahr 2018. Gut sieht es auch bei der Schlüsselzuweisung, also dem Geld vom Land Brandenburg, aus: 2014 gab es 3,5 Mio. Euro, 2018 4,3 Mio. Euro.

Storkow investiert – 4,5 Millionen Euro im Jahr 2019

Investitionen: Für Investitionen stehen im Jahr 2019 rund 4,5 Mio. Euro bereit. Das Geld stammt aus dem eigenen Haushalt, aber auch aus Fördermitteln. Damit können unter anderem Werterhaltungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden wie den Dorfgemeinschaftshäusern, den Kitas oder der Burg finanziert werden. Auf der Liste für die kommenden Jahre stehen unter anderem die energetische Sanierung der Turnhalle in der Altstadt, die Sanierung der Sportlerheime und der Kegelbahn, die Fertigstellung des Bebauungsplans „Kunst- und Literaturpark“, die Erstellung eines Abrisskonzeptes für das Helios-Gelände, die Weiterführung des Aktiven Stadtzentrums sowie der Abriss der letzten Wohnblöcke in der Fürstenwalder Straße. Die Europaschule bekommt einen zweiten Rettungsweg, einen Aufzug sowie einen Sonnenschutz. Auch sollen dort die Außenanlagen neu gestaltet werden. In Kehrigk ist die Planung von Fahrzeughalle und Gemeindesaal auf der Agenda, in Philadelphia der Bau einer neuen Fahrzeughalle. Kleinere Arbeiten sind zudem an den Feuerwehrhäusern in Groß Eichholz, Selchow sowie Klein Schauen in Planung. Der Storkower See soll einen Ersatz für die marode Dam­pferanlegestelle erhalten; am Strand von Karlslust laufen bereits die Vorbereitungen für die Gestaltung eines Freizeitplatzes. Der Kreisverkehrsplatz (sogenannte Edeka-Kreuzung) wird neu gestaltet. Zudem gehen die Planungen für Radwege zum Forsthaus Tschinka (bei Kehrigk) und nach Fürstenwalde in eine nächste Runde. Innerhalb des Stadtgebiets wird der Spreeradweg erneuert. Für die Gegend um den Bahnhof gibt es eine neue Straßenbeleuchtung, ebenso am Drosselsteg. Fortgesetzt werden die Umrüstungen der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Auch an die Spielplätze ist bei den Investitionen gedacht: In der Altstadt bekommt der Spielplatz Kunststoffpalisaden, Kehrigk und Rieplos neue Schaukeln, Groß Eichholz eine Tischtennisplatte. Begonnen hat die dringend notwendige Sanierung der Waagebalken an der Zugbrücke. Eingeplant ist in Kummersdorf an der Kita der Bau von Parkplätzen, in der Innenstadt die Planung und Erschließung von Wegen und Grünflächen rund um den Bahnhof.

Freiwillige Leistungen: Neben den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Leistungen stellt die Stadtverwaltung auch für freiwillige Leistungen Geld ein. Dazu gehören die Sportförderung, die Jugendarbeit, die Bibliothek, die Förderung von Festen, die Unterstützung sozialer Einrichtungen sowie den Betrieb der Dorfgemeinschaftshäuser.

Städtische Gesellschaften: Der Leerstand bei der Storkower Wohnungsbaugesellschaft beträgt 6,2 Prozent (2017: 6,9 Prozent). Geld aus Erlösen soll unter anderem in Investitionen fließen. Das Alten- und Pflegeheim Karlslust setzt ein neues Marketingkonzept um und plant zudem, unter anderem seinen Altbau zu sanieren.

Jugendarbeit: Die vier Jugendsozialarbeiter/innen der Stadt suchen derzeit nach geeigneten Räumen für den bisherigen Jugendclub, der im Hort an der Karl-Marx-Straße untergebracht ist. Erhalten werden sollen die Jugendclubs in den Ortsteilen. Für den Ortsteil Limsdorf ist ein „Miniclub“ geplant. Bewährte Projekte wie Bewerbungstraining und Ferienangebote werden fortgesetzt.

Tourismus: Die bereits begonnene Umgestaltung des Burgumfeldes geht in eine weitere Runde. Ausgebaut wird die beliebte Veranstaltungsreihe „Du und Dein Garten im Naturpark“. Im Rahmen des Stadtjubiläums „810 Jahre Storkow“ gibt es u.a. ein Konzert mit Culcha Candela, „Storkow tanzt“ sowie ein Benefizkonzert mit dem Landespolizeiorchester.

Bibliothek: Die beliebten Lesenächte – sie gehören zu rund 100 Veranstaltungen im Jahr – sind bereits bis 2020 ausgebucht. In den Winterferien startet das neue Leseförderprojekt „Die Lesecamper – Literatur im Medienlabor“. Außerdem erhält die Bibliothek einen Onlinekatalog für die ca. 14.400 Medien.

Wahljahr 2019: In Storkow wird in diesem Jahr gleich mehrfach gewählt: Am 26. Mai ist die Europawahl; gleichzeitig wird für die Zusammensetzung des neuen Kreistages, der Stadtverordnetenversammlung und der Ortsbeiräte abgestimmt. Am 1. September sind Landtagswahlen sowie die Bürgermeisterwahl. (gäd.)