Der Mittelstandsverein Storkow e.V. hat einen neuen Vorstand. Mitte Januar wählten die Mitglieder Tom Voß zu ihrem Vorsitzenden, Sven Götzinger zum Stellvertreter und Ulla Mulalic zur Kassenwartin. Das Programm für das neue Führungsteam ist straff.
Bevor die Mitglieder des Mittelstandsvereins im Januar einen neuen Vorstand wählten, zogen die bisherige Vorsitzende Barbara Hink und ihr Stellvertreter Karsten Baumann Bilanz. Derzeit engagieren sich rund 70 Unternehmen, Institutionen und Vereine im Mittelstandsverein, der zudem die Interessen von nahezu 3.000 Beschäftigten vertritt. Die Organisation engagiert sich insbesondere für die logistische, soziale und kulturelle Infrastruktur. Außerdem gestaltet sie mit der eigenen, vierköpfigen Fraktion namens „Neues Storkow“ aktiv die Kommunalpolitik in der Stadtverordnetenversammlung von Storkow (Mark) mit. Natürlich habe sich die Pandemie auch auf die Arbeit des Vorstandes ausgewirkt, räumt Barbara Hink ein. „Dennoch ist es uns gelungen, viele Gespräche zu führen.“ Darüber hinaus sammelte der Mittelstandsverein weiter Spenden. So konnten Ende vergangenen Jahres 3.100 Euro an den Storkower Sportclub für seine Nachwuchsarbeit übergeben werden. Mit Hilfe von Edeka Gradhand wurden zu Weihnachten 30 sozial benachteiligte Kinder mit Präsenten überrascht. Nicht mehr wegzudenken ist auch die Spende in Höhe von 1.500 Euro pro Jahr für die Stadtbibliothek. „Damit ermöglichen wir jungen Menschen bis zum Alter von 18 Jahren, die Angebote der Bibliothek kostenfrei zu nutzen.“
Barbara Hink, die im Frühjahr 2019 zur Vorsitzenden gewählt wurde, übergibt einen gut aufgestellten Mittelstandsverein. Erstmals in der Geschichte des Vereins stellte sich ein Trio geschlossen zur Wahl – und wurde einstimmig von den Mitgliedern ins Amt gewählt. Künftig ist der Eventgastronom Tom Voß Vorsitzender. Der Unternehmensberater Sven Götzinger bekleidet den Stellvertreterposten. Ulla Mulalic, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Pflege- und Betreuungsgesellschaft der Stadt Storkow mbH, wechselt von der Position der Schriftführerin in das Amt der Kassenwartin. „Wir sind ein Arbeitsteam, um gemeinsam etwas zu schaffen und anzupacken“, sagt Tom Voß. Er kündigt an, im Gespräch mit den Unternehmen zu analysieren, wo deren Bedarf liege und entsprechende Konzepte zu erarbeiten. „In erste Linie will sich der Mittelstandsverein weiter um Wohn- und Gewerbeflächen bemühen“, ergänzt sein Stellvertreter Sven Götzinger. „Storkow soll ein attraktiver Wohnstandort bleiben!“ Stärker als bisher wolle der Vorstand mit den Mitgliedern ins Gespräch kommen – nicht immer zwingend im Rahmen von erweiterten Vorstandssitzungen, sondern auch in lockerer Runde.
Lob für die Arbeit kommt von Christopher Eichwald. Der Bauamtsleiter der Stadt Storkow (Mark) sieht in dem Mittelstandsverein eine Organisation, „die inhaltlich und personell gut aufgestellt ist“. Die Ziele der Stadt Storkow (Mark) seien auch die Ziele des Mittelstandsvereins.
Welche Herausforderungen in den kommenden Jahren auf den Mittelstandsverein warten, skizzierte Eichwald in einem Vortrag über die Entwicklung von Gewerbeflächen und Wohnstandorten. So gebe es seit dem vergangenen Jahr einen städtischen Grundsatzbeschluss, im Stadtteil Neu Boston ein weiteres, 28 Hektar großes Gewerbegebiet zu errichten. Im Herbst soll mit den Ausschreibungen der Planungsleistungen begonnen werden. „Mit der Stadtverordnetenversammlung haben wir uns darauf verständigt, die Flächen in unser Eigentum zu bringen und zu entwickeln“, sagte der Bauamtsleiter. Das habe den Vorteil, direkten Einfluss darauf zu nehmen, wer sich auf den neuen Grundstücken ansiedelt. Noch sei man mit der Analyse am Anfang, wem schwerpunktmäßig die Gewerbeflächen angeboten werden. Es laufe aber darauf hinaus, regionale und kommunale Unternehmen zu berücksichtigen. „Die Nachfrage nach Flächen ist groß“, erklärte Eichwald. Ziel solle es sein, in spätestens drei Jahren mit dem Bebauungsplan fertig zu sein. Entwickelt werden sollen bereits in diesem Jahr die Immobilien an der Fürstenwalder Straße. Dort befanden sich einst Wohnblöcke. Allerdings schloss Eichwald aus, dass dort Gewerbe angesiedelt wird, das übermäßig Lärm verursacht – denn in der Nähe befinden sich zahlreiche Einfamilienhäuser.
Mit einem Zuwachs von mehreren Dutzend Einwohnern pro Jahr verzeichne Storkow (Mark) ein „gesundes Wachstum“, sagte der Bauamtsleiter. Das führe zu einer starken Nachfrage nach Wohnraum. „Es ist sinnvoll, diesen Druck zu nutzen, um die Innenstadt weiter zu beleben.“ Neue Bauprojekte konzentrierten sich daher auf die Kernstadt von Storkow (Mark) und auf einige Ortsteile, in denen die Stadt noch über eigene Grundstücke verfügt.
Dass zusätzlicher Wohnraum dringend benötigt wird, darüber waren sich die Mitglieder des Storkower Mittelstandsvereins einig. Denn gerade hier sehen die Unternehmen eine Chance, Familien eine Perspektive zu geben, aber auch junge Leute in der Stadt und in den Ortsteilen zu halten. Ein weiteres Thema ist die Erschließung von Storkow (Mark) über öffentliche Verkehrsmittel. Die bisherigen Bus- und Bahnverbindungen sind aus Sicht des Mittelstandsverein nicht akzeptabel. (gäd.)