Das Sturmtief Ylenia sorgte am Donnerstag für einen Ausnahmezustand bei den Storkower Feuerwehren – und reichlich Improvisation bei der Abarbeitung der Einsätze.
Um 4.39 Uhr wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren von Kehrigk, Limsdorf und Groß Eichholz unsanft aus ihrem Schlaf geweckt. Sie mussten zur Landesstraße 42 zwischen Limsdorf und Alt Schadow ausrücken. In Höhe des Naturcampingplatzes Grubensee war ein großer Laubbaum von einer Windböe entwurzelt und blockierte die Straße. Gut anderthalb Stunden hatten die rund 20 Einsatzkräfte zu tun, den „Eibenblättrigen Ahorn“ von der Straße zu bekommen. Drei Motorkettensägen wurden benötigt, dazu jede Menge Muskelkraft.
Um kurz vor 10 Uhr meldete die amtliche NINA-Warnapp des Bundes dann, dass sich die Leitstelle Oderland – unter anderem zuständig für den Landkreis Oder-Spree – im Ausnahmezustand befinde. Storkows Stadtwehrführung reagierte schnell und nahm die eigens dafür eingerichtete Befehlsstelle Storkow in Betrieb. Bis zum Nachmittag wurden alle Einsätze im Stadtgebiet und in den Ortsteilen dezentral koordiniert. Wie einzelne Ortswehren berichteten, funktionierte die Zusammenarbeit reibungslos. Nach Angaben von Storkows Stadtwehrführer Frank Ebert waren am frühen Abend mindestens 35 Alarmmeldungen eingegangen, die von den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Storkow (Mark) abgearbeitet wurden. In den meisten Fällen mussten umgestürzte Bäume beseitigt werden. Zudem gab es Bäume, die durch das Orkantief Ylenia in Schieflage gerieten und die schließlich gefällt wurden, um Schlimmeres zu verhindern. Eine besondere Herausforderung stellte ein abgedecktes Dach in der Lebuser Straße in Storkow dar, das von den Kameraden gesichert werden musste. „Es gab keine Verletzten“, sagte Ebert auf Nachfrage von storkowplus.de
Wegen des Ausnahmezustandes wurden zahlreiche Feuerwachen den gesamten Tag über von ehrenamtlichen Kameraden besetzt. Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) würdigte am Abend die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Mein Dank gilt unseren engagierten Feuerwehrleuten, die an diesem stürmischen Tag für uns alle da sind und überall helfen, wo sie gebraucht werden, und das in ihrer Freizeit. Das verdient unsere Hochachtung.“
Unterdessen gibt es für die Freiwilligen Feuerwehrfrauen und -männer vermutlich nur eine kurze Verschnaufpause. Im Laufe des Freitags ist bereits das nächste Orkantief angekündigt – mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometer. (gäd.)