Corona-Testzentrum Storkow: Ehrenamtliche testeten mehr als 1.000-mal

Schnelltest im Testzentrum Storkow: Vorsichtig führt Joschka Dreisbach die Spitze eines Stäbchens in die Nase von Evelyn Neumann ein. Foto: Marcel Gäding
Schnelltest im Testzentrum Storkow: Vorsichtig führt Joschka Dreisbach die Spitze eines Stäbchens in die Nase von Evelyn Neumann ein. Foto: Marcel Gäding

Im Schnelltestzentrum von Storkow (Mark) ist am Donnerstag der 1.000 Besucher getestet worden – mit einem negativen Ergebnis. Das kostenlose Angebot der Stadt Storkow (Mark) und des Amtes Scharmützelsee wird außerordentlich gut angenommen. Doch es gibt ein großes Problem… Von Marcel Gäding.

Lange muss Evelyn Neumann an diesem Tag nicht warten: Kaum zehn Minuten vergehen, da wird die Storkowerin auch schon aufgerufen. Joschka Dreisbach bittet sie in eine der beiden Testkabinen, zückt ein langes Stäbchen und führt dies in beide Nasenlöcher von Evelyn Neumann ein. Es dauert nur wenige Sekunden, da ist die Prozedur vorbei. Während sich Frau Neumann in den nächsten Wartebereich begibt, tunkt Dreisbach das Stäbchen in eine spezielle Flüssigkeit, die wiederum auf den Teststreifen gegeben wird. Dann stellt er eine Eieruhr auf 15 Minuten, um anschließend das Ergebnis in das bereits vorbereitete Dokument einzutragen.

Seit dem 15. März bieten die Stadt Storkow (Mark) und das Amt Scharmützelsee in der SOFTLINE-Arena an der Theodor-Fontane-Straße 23 kostenlose Corona-Schnelltests an (wir berichteten). Umgesetzt und organisiert wird das Ganze von der Johanniter-Unfall-Hilfe. Innerhalb kürzester Zeit wurde mit deren Hilfe nicht nur das Veranstaltungszentrum in eine Schnelltest-Station verwandelt. Es gelang auch, 33 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu gewinnen. „Sie alle wurden zuvor eingewiesen und geschult“, sagt Franziska Eichstädt, die Pressesprecherin des Regionalverbands Oderland-Spree der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Von Beginn an dabei ist Joschka Dreisbach. Der Dahmsdorfer ist Soloselbständiger in der Veranstaltungsbranche und wegen der Eindämmungsverordnungen seit Monaten ohne Aufträge. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, hier etwas Sinnvolles zu tun“, sagt der 34-Jährige. Seine Schichten dauern bis zu sechs Stunden täglich – Vor- und Nachbereitung inklusive. Ausgerüstet mit Kittel, Maske, Gesichtsvisier und einem doppelten Paar Handschuhe benötigt er rund fünf Minuten für jeden Test. Dazwischen wird alles desinfiziert und das obere Paar Handschuhe gewechselt. Gerade vor den Festtagen sei besonders viel los gewesen, sagt Dreisbach. „Innerhalb von fünf Stunden haben wir kürzlich 116 Tests gemacht“, ergänzt Claudia Knothe, die Leiterin des Schnelltestzentrums in Storkow (Mark). Am 8. April knackte man schließlich die Marke von 1.000 Schnelltests. „Die Einrichtung wird gut von den Leuten angenommen“, sagt Knothe. Besonders viel sei dienstags und donnerstags los, wenn in erster Linie Beschäftigte polnischer Unternehmen einen Termin wahrnehmen. Seit Eröffnung des Schnelltestzentrums seien gerade einmal vier Personen positiv getestet worden. In solchen Fällen gibt Claudia Knothe die Daten direkt an das Gesundheitsamt des Landkreises weiter.

Evelyn Neumann ist zum zweiten Mal im Storkower Schnelltestzentrum. Sie will auf Nummer sicher gehen, „denn erst im November war ich selbst an Corona erkrankt“. Sie lobt die gute Organisation und die Abläufe, will das Angebot künftig vor allem dann nutzen, wenn sie Besuch empfängt oder irgendwo eingeladen ist.

„Jeder kann sich unabhängig vom Wohnort einmal in der Woche kostenlos testen lassen“, sagt Johanniter-Sprecherin Franziska Eichstädt. Zuvor müssen Besucher lediglich einen Termin unter Tel. 033678 68-589 vereinbaren. Die Hotline ist werktags von 10 bis 17 Uhr besetzt. Die Tests finden in der Woche von 14 bis 19 Uhr und am Sonnabend von 9 bis 13 Uhr statt.

Dringend gesucht: Einmalhandschuhe

Allmählich werden im Corona-Schnelltestzentrum Storkow (Mark) jedoch die Einmalhandschuhe knapp. Denn jeder Tester muss zwei Paar benutzen. Das zweite Paar wird nach jedem Test als Sondermüll entsorgt. „Daher suchen wir dringend Spender für Einmalhandschuhe“, sagt Claudia Knothe. Wer etwas Gutes tun möchte, ist zudem herzlich eingeladen, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Kaffee zu spendieren.

Übrigens: Für den Empfang und die Registrierung, Testung und Dokumentation werden weiterhin ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht. Für die ehrenamtliche Unterstützung wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Wer Interesse hat, kann sich formlos mit vollständigen Kontaktdaten und unter Angabe des gewünschten Tätigkeitsbereiches bewerben unter rv.odls@johanniter.de oder im Bürgerbüro der Storkower Stadtverwaltung unter Telefon 033678 68-500.