Militärische Tradition seit dem 17. Jahrhundert: Seit 70 Jahren ist Storkow Garnisonsstadt. Der Standort hat aber eine längere Vergangenheit, als viele denken.
„Willkommen im IT-Standort Storkow“ steht auf einem Schild, das am Zaun der Kurmark-Kaserne hängt. Auf dem Gelände an der Beeskower Chaussee arbeiten rund 700 Soldatinnen und Soldaten des Informationstechnikbataillon 381.
Unterstellt ist das Bataillon dem Kommando Informationstechnik der Bundeswehr, das 2013 gegründet wurde und seit dem 1. Juli 2017 wiederum zum Organisationsbereich „Cyber- und Informationsraum“ gehört. Bundesweit gibt es sechs dieser Bataillone. „Unser. Auftrag. Verbindet!“ lautet nach eigener Darstellung das Motto des Kommandos. Die Angehörigen des Informationstechnikbataillon 381 stellen unter anderem Satelliten- und Kabelverbindungen her. „Der Verband hat die Möglichkeit, IT-Services im gesamten Spektrum der IP-basierten Informationsversorgung und -übertragung bereit zu stellen und zu betreuen“, heißt es dazu in der Selbstbeschreibung. „Unsere Fachleute für Informationstechnik sind immer dann gefragt, wenn es darum geht, schnell, zuverlässig und robust Informationen aller Art über IT-Netze sowohl im Inland als auch in den Einsatzgebieten der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen und die Verbindungen in einem Network Operation Center (NOC) entsprechend zu überwachen.“ Unter dem Dach des Informationstechnikbataillon 381 arbeiten fünf Kompanien.
Nach Angaben des Storkower Ortschronisten Erich Oehring reicht die militärische Tradition in Storkow bis ins 17. Jahrhundert zurück. So gab es bereits unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1688 eine „Compagnie“ mit 40 Grenadieren, die damals noch nicht in Kasernen wohnten, sondern in Privathäusern untergebracht waren. „Wenn sie keinen Militärdienst hatten, konnten sie sich handwerklich betätigen, manche heirateten auch im Ort und wurden Bürger der Stadt“, berichtet Erich Oehring.
Im Sommer 1949 wurde damit begonnen, Bereitschaften der Volkspolizei in Storkow zu stationieren und eine Polizeischule einzurichten. Damit entstanden auch die Kasernengebäude. Von 1956 bis zur Wiedervereinigung 1990 war dort ein Pionierregiment der Nationalen Volksarmee stationiert. Lange Zeit diente der Standort als Sitz des Panzerpionierbataillons 801. 2006 wurde es vom Führungsunterstützungsregiment 38 und vom Führungsunterstützungsbataillon 381 abgelöst, bevor es im Juli 2017 im Informationstechnikbataillon 381 aufging. (gäd.)