Besondere Ehre für 21 Schülerinnen und Schüler der Europa-Schule: Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) zeichnete die Jungen und Mädchen für ihren uneigennützigen Einsatz aus. „Euer Engagement kann Schule machen und ist sogar vorbildhaft“, sagte die Rathaus-Chefin bei einem eigens organisierten Empfang.
Patrick Bretschneider ist niemand, der wegschaut – ganz im Gegenteil: Wo Hilfe benötigt wird, packt er an, vor allem in der Europa-Schule. Seit einiger Zeit kümmert sich der 17-Jährige um Jan, einen geistig behinderten Mitschüler. „Ich helfe ihm im Unterricht bei den Aufgaben“, sagt Patrick. So manche Deutsch-Übung meistern die Jungs dann gemeinsam. „Wir lesen zusammen oder üben für Vorträge“, berichtet der Kolpiner. Er achtet auch darauf, dass Jan nach den Pausen den Unterrichtsraum findet oder wartet mit ihm gemeinsam nach Schulschluss auf dessen Betreuer.
Schüler wie Patrick Bretschneider gibt es viele an der Europa-Schule, berichtet deren Schulleiter Ingolf Knobloch. „Ich kann von ihnen nur schwärmen“, sagt der Pädagoge. Unter den 530 Kindern und Jugendlichen sind viele, die sich auch außerhalb des Unterrichts engagieren, sich in den Klassen stark machen und Einsatz zeigen. „Das ist das Ehrenamt von morgen“, weiß Knobloch.
Es ist inzwischen eine gute Tradition, dieses Engagement im Rahmen einer kleinen Feier zu würdigen. Seit vier Jahren findet eigens für diesen Zweck ein kleiner Empfang statt, zu dem Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig ins Rathaus einlädt. Vor wenigen Wochen ehrte sie 21 Mädchen und Jungen mit einer kleinen Rede, Urkunden, Büchergutscheinen und einem leckeren Frühstück. Nach dem offiziellen Akt nahm sie sich Zeit, kam mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und erfuhr, dass diese sich auch in Sportvereinen oder der Freiwilligen Feuerwehr stark machen. „Wenn ihr so kreativ und engagiert bleibt, werdet ihr es weit bringen“, sagte die Bürgermeisterin. „Wir brauchen junge Menschen, die sich gesellschaftlich für ihre Klassenkameraden, für die Klasse, die Schule, den Verein, die Freunde, die Familie und vieles mehr engagieren.“
Patrick Bretschneider wurde nicht das erste Mal ausgezeichnet. Doch ihm geht es nicht um Urkunden, sondern darum, helfen zu können. „Für mich ist es selbstverständlich, mich anzubieten, wenn ich gebraucht werde.“
Marcel Gäding