Feuerwehrleute von morgen

Sie gilt als Nachwuchsschmiede für die Ortsfeuerwehren von Storkow (Mark) – die Jugendfeuerwehr. Kinder und Jugendliche werden auf spielerische Art und Weise auf die ehrenamtliche Arbeit der Floriansjünger vorbereitet. Gute Voraussetzungen, um spätestens mit dem 18. Lebensjahr in die „Einsatzabteilung“ zu wechseln.

Der eine ist inzwischen Ortswehrführer, der andere arbeitet bei der Werksfeuerwehr: Detlef Angerhöfer erzählt stolz, was aus dem einen oder anderen Kameraden der Jugendfeuerwehr geworden ist. Gemeinsam mit 21 weiteren Männern und Frauen betreut er die insgesamt sechs Jugendfeuerwehren im Stadtgebiet sowie in den Ortsteilen. „Mitmachen kann jeder zwischen 6 und 18 Jahren“, sagt der Stadtjugendwart. „Wer Interesse hat, kann zunächst erst einmal reinschnuppern.“

Jugendfeuerwehr macht ein Drittel der Gesamtfeuerwehr aus

Derzeit sind in den Jugendfeuerwehren der Stadt Storkow (Mark) 93 Mädchen und Jungen angemeldet – statistisch ist jedes dritte Feuerwehrmitglied unter 18 Jahren. Ein guter Schnitt, auf dem sich aber Detlef Angerhöfer und seine Stellvertreterin Karoline Dreier nicht ausruhen wollen. Beide wissen: Die Jugend von heute ist die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren von morgen. „Wir werden schließlich älter, da ist die Nachwuchsgewinnung für uns ein Dauerthema“, erklärt Detlef Angerhöfer. Neben der spielerischen Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen stehen auch der Zusammenhalt und Kameradschaft über soziale Grenzen hinweg im Mittelpunkt. Mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten dürfen Jugendfeuerwehrleute ab dem 16. Lebensjahr sogar zu Einsätzen mitfahren, bei denen sie keiner Gefahr ausgesetzt sind.

Mitglied in einer der Jugendfeuerwehren zu werden ist unkompliziert. „Eltern können sich jederzeit an mich oder an die Jugendwarte ihrer Ortsfeuerwehren wenden“, sagt Detlef Angerhöfer. Ein Einstieg ist immer möglich. „Wem es nach dem Reinschnuppern gefällt, füllt einen Aufnahmeantrag aus.“ Bei der Ausbildung der kleinen Feuerwehrleute nehmen die Jugendwarte Rücksicht auf das Alter. So kommen bei Übungen deutlich kleinere Schläuche zum Einsatz. Auch ist der Wasserdruck bei einem simulierten „Löschangriff nass“ deutlich geringer als bei den „Großen“. Ansonsten aber steht den Jugendfeuerwehrleuten die gleiche Einsatztechnik zur Verfügung wie den bereits ausgebildeten erwachsenen Kameraden.

Neben der Wissensvermittlung kommt der Spaß nicht zu kurz. Einmal im Jahr gibt es ein Jugendzeltlager, zu Weihnachten wird in Fürstenwalde gebowlt. Und im Frühjahr nehmen die Kinder und Jugendlichen am Stadtausscheid teil – einem Wettkampf um Schnelligkeit. Dieses Jahr ist ein Camp mit den Kameraden der polnischen Partnerfeuerwehr in Nowe Miasteczko geplant. Außer in den Schulferien finden die Treffen der Jugendfeuerwehren alle 14 Tage statt.

An Zulauf kann sich die Jugendfeuerwehr nicht beklagen. Doch die Konkurrenz ist groß – vor allem, weil den Kindern und Jugendlichen auch Angebote von Sport- und Angelvereinen offenstehen. Detlef Angerhöfer will daher die Kinder schon recht früh erreichen und für die Jugendfeuerwehr begeistern. Und er weiß: Wer als junger Erwachsener weiter in Storkow bleibt, der hält „seiner“ Feuerwehr die Treue. Außerdem hat man die Erfahrung gemacht, dass gut ausgebildete Nachwuchskräfte auch die für den Einsatz vorgeschriebenen Lehrgänge mit Bravour meistern. „Der Grundstein dafür wird in der Jugendfeuerwehr gelegt.“

Marcel Gäding

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Weitere Informationen: Detlef Angerhöfer, Tel. 0176 32242077, E-Mail: die.angerhoefers@gmail.com