Das Ende für zwei aus DDR-Zeiten stammende Plattenbauten naht: Schon im Winter sollen die beiden Wohngebäude in der Fürstenwalder Straße abgerissen werden, wie Storkows Bauamtsleiter Christopher Eichwald sagt.
Beschmierte Fassaden, eingeschlagene Fensterscheiben: Die beiden DDR-Plattenbauten in der Fürstenwalder Straße stellen seit Jahren ein Schandfleck dar. Während im vergangenen Jahr ein paar Meter weiter drei Wohngebäude gleichen Bautyps abgerissen wurden, blieben die anderen Gebäude zunächst stehen. Der Grund: Bis vor Kurzem befanden sich die Häuser in privatem Besitz.
Seit einigen Wochen ist die Stadt Storkow Eigentümerin des Grundstücks in der Fürstenwalder Straße. „Wir sind inzwischen im Grundbuch eingetragen“, sagt Bauamtsleiter Christopher Eichwald. Möglich macht dies ein Grundstückstausch: Der bisherige Eigentümer der Plattenbauten bekam von der Stadt ein innerstädtisches Grundstück, während er wiederum der Kommune sein Eigentum in der Fürstenwalder Straße übertrug.
Die noch verbliebenen, Ende der 1980er-Jahre errichteten Wohnhäuser, gehörten ursprünglich zu einer Wohnsiedlung mit insgesamt fünf Sechsgeschossern. Diese waren bis 2011 bewohnt. Mehrfach wechselten nach der Wende die Eigentümer, die nichts in die Häuser investierten – und auch Zahlungen der Mieter an Energielieferanten zurückhielten sowie Steuerschulden anhäuften. Seit die letzten Mieter auszogen, waren die Häuser dem Verfall preisgegeben. Zunächst kaufte die Stadt Storkow drei Plattenbauten, um sie abreißen zu lassen. Mit den verbliebenen zwei Gebäuden gehört nun das gesamte Areal der Kommune.
Die Gebäude wieder bewohnbar zu machen, ist inzwischen ausgeschlossen. „Die Dächer sind teilweise eingebrochen, Wasser läuft ungehindert in die Häuser“, sagt Christopher Eichwald. Zu groß sind auch die Schäden, die immer wieder von Unbekannten verursacht wurden – Brandstiftung inklusive.
Bevor die Abrissbagger rollen, wurden die Häuser nun erst einmal so gesichert, dass niemand mehr hineinkommt. Außerdem prüfen Experten, inwiefern die Plattenbauten noch bewohnt sind – von Fledermäusen, die artenrechtlich geschützt sind. Nur, wenn in der Umgebung ausreichend Lebensraum zur Verfügung steht, ist der Abriss ohne Komplikationen umzusetzen.
Kosten entstehen der Stadt für die Abrissmaßnahmen keine. Sie erhält eine hundertprozentige Förderung. Allerdings ist diese an die Bedingung geknüpft, dass an der Stelle kein neuer Wohnraum entsteht. Künftig soll das weiträumige Areal in ein Gewerbegebiet umgewandelt werden. Die dafür notwendige Änderung des Bebauungsplans ist in Arbeit. Die Rede ist davon, sogenanntes „geräuscharmes“ Gewerbe anzusiedeln, weil das neue Gewerbegebiet nicht weit von einer Einfamilienhaussiedlung entfernt ist. Darunter fallen dann solche Nutzungen wie Lagerhallen. Bauamtsleiter Christopher Eichwald geht davon aus, dass die Flächen ab Ende des kommenden Jahres in die Vermarktung gehen können. (gäd.)