Kiefern machen Platz für Bugker Sahara

Während Einheimische noch hadern, sind Naturfreunde hellauf begeistert: Ein gerade fertiggestellter Wanderweg führt nun zur Bugker Sahara und auf den Glienitzberg.

Unter den wachsamen Augen von Naturparkleitern aus der ganzen Bundesrepublik ist der vier Kilometer lange Wanderweg vor einigen Wochen für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Er führt durch einen Wald voller Flechten, knorrigen Kiefern und hinüber zur Bugker Sahara. Aufzeichnungen zufolge gab es diese Sandwüste bereits um 1900. Im Laufe der Jahrzehnte wurden sie jedoch von Kiefern verdrängt, die für die Revitalisierung gefällt wurden. Allerdings stößt das bis heute vor allem bei Anwohnern auf Unverständnis.

Dabei bietet dieses Gebiet einen wichtigen Lebensraum für zum Teil seltene Pflanzen- und Tierarten. Dort, aber auch auf dem benachbarten, 64 Meter hohen Glienitzberg leben unter anderem Zauneidechsen, Dünensandlaufkäfer, die Sandgänger-Biene oder die Schlingnatter. Auch Pflanzen wie der Sand-Thymian, die Wein-Rose, das Sandveilchen, die Sand-Grasnelke und die Sand-Strohblume haben dort ihre Heimat.

„Die Landschaft ist geprägt von viel Sand, sie ist offen und trocken“; sagt Gunnar Heyne, Leiter der Naturparkverwaltung. Er ist froh, dass die Landschaft nun erlebbar gemacht wird. „Ohne die Kommune wäre dies nicht möglich gewesen“, sagt Heyne.

Der Wanderweg ist Teil des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Sandrasen im Naturpark Dahme-Heideseen“ und kreuzt die sogenannte „Kienheide“. Über eine Arbeitsfördermaßnahme wurde die Herstellung der Informationstafeln gewährleistet.

Ähnliche Ausflugsgebiete finden sich übrigens auch in der näheren Umgebung: So ist die Binnendüne „Waltersberge“ in Storkow mit fast 36 Metern eine der höchsten ihrer Art.

Für das Sandrasenprojekt, das 2013 startete und im kommenden Jahr beendet werden soll, wurden 2,5 Millionen Euro aufgewendet. Die Gestaltung ist Teil von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, zu denen der Gesetzgeber Bauherren und Projektträger verpflichtet, die anderer Stelle Grün- und Waldflächen bebauen.

Marcel Gäding