Lesecamp in Storkow: Spannung bis zum Schluss

Spannung, Lampenfieber und am Ende viel Applaus: Am Freitag zeigten 17 Kinder des Storkower Horthauses Würfelkids, dass Lesen nicht nur Spaß macht – sondern auch so manch spannende Geschichte hinter den vielen Buchstaben steckt. Die Aufführung von „Der verletzte Hund“ war das Finale eines Ferienprogramms namens „Die Lesecamper“. Von Marcel Gäding.

Lisa und Sven können es kaum glauben: Beim Spielen stoßen sie auf Tobi, einen verletzten Schäferhund-Mix-Welpen. Der versteht die Kinder sogar und kann sich mit ihnen unterhalten. Schnell wird ihnen klar, dass dem kleinen Kerl geholfen werden muss. Beim Tierarzt angekommen, wird die Wunde versorgt. Viel schlimmer aber: Lisa und Sven erfahren, dass Tobi sterben muss, wenn es ihnen nicht gelingt, ein Lebenselixier zu finden. Also beginnt für die drei ein Abenteuer auf der Suche nach dem geheimnisvollen Präparat, das dafür sorgt, dass Tobi so alt werden kann wie Menschenkinder… Am Ende geht die Geschichte gut aus.

Das Abenteuer von Lisa, Sven und Tobi gibt es nun als Theaterstück sowie als Hörspielfilm. Drei Tage lang bereiteten sich 17 Kinder des Storkower Horthauses Würfelkids auf die Premiere im großen Rathaussaal vor, probten Texte, lasen in Büchern, machten Geräusche oder bastelten die Schattenfiguren für ihren Film. Am Ende war die Spannung groß, vor Publikum zu spielen. Es war das zweite Mal, dass die Storkower Stadtbibliothek im Rahmen ihres Winterferienangebots „Die Lesecamper“ organisierte und dafür die beiden Initiatoren hinter dem Projekt, die Autorin Ines John und den Filmemacher Benjamin Mikolasjki, gewinnen konnte. Mit finanzieller Hilfe der Allianz-Kulturstiftung sowie des Landkreises konnten die beiden Medienprofis wieder eine spannende Woche mit den Kindern gestalten, die eines zum Ziel hat: leseschwachen Kindern Lust auf das gedruckte Wort zu machen. „Das waren turbulente Tage“, sagt Storkows Bibliotheksleiterin Petra Kather. „Ich glaube, wir haben alle Kinder sehr gut erreicht.“

Ines John sagt, dass es ausreichend Angebote für Kinder gebe, die gut lesen könnten – und setzt daher auf Jungen und Mädchen, denen das Lesen mitunter noch sehr schwerfällt oder die wahre Lesemuffel sind. „Am Ende haben sie gar nicht mehr gemerkt, dass sie den ganzen Tag mit dem Lesen beschäftigt waren.“ Petra Kather sieht in der zweiten Auflage der „Lesecamper“ auch einen weiteren Beitrag zur Leseförderung. Seit Jahren veranstaltet sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Roswitha Ackermann sehr erfolgreich Lesenächte.

2. Lesecamp in Storkow

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Foto: Lokalanzeiger/ Marcel Gäding