Seit Ende Oktober steht das Informationstechnikbataillon 381 unter einer neuen Leitung: Oberstleutnant Marc Tachlinski hat das Kommando über die mehr als 700 Storkower Soldatinnen und Soldaten von seiner Vorgängerin Oberstleutnant Anastasia Biefang übernommen. Für den Familienvater ist es ein weiterer Meilenstein in seiner Laufbahn bei der Bundeswehr.
Dieser Wechsel wird Marc Tachlinski noch lange in Erinnerung bleiben – und das aus zweierlei Hinsicht. Einerseits stellt die Übernahme des Kommandos für das Informationstechnikbataillon 381 in Storkow (Mark) einen wichtigen Meilenstein in seiner Bundeswehr-Karriere dar. Andererseits ist sein Wechsel in die Kurmark-Kaserne geprägt von der Corona-Pandemie: Viele Termine finden derzeit unter besonderen Bedingungen statt oder sind ganz gestrichen – wie die Aktion „Storkow leuchtet“, die seit einiger Zeit von der Bundeswehr unterstützt wird und eigentlich im November die Storkower Innenstadt in ein glanzvolles Licht hüllen sollte. Doch in diesen Monaten ist alles anders, etwa bei der Übergabe des Kommandos von Oberstleutnant Anastasia Biefang am 27. Oktober, als die Zahl der anwesenden Personen aus Gründen des Infektionsschutzes auf ein Minimum reduziert werden musste. Oder beispielsweise im Rahmen der Amtshilfe, welche die Bundeswehr leistet, um die Gesundheitsämter von Brandenburg und Berlin im Rahmen des staatlichen Krisenmanagements personell zu verstärken.
Oberstleutnant Marc Tachlinski, geboren in Hamburg und Wahl-Rheinländer, ist seit 1999 bei der Bundeswehr, leistete zunächst seinen Grundwehrdienst, um anschließend die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Seine Stationen führten quer durch Deutschland, von München im Süden (dort studierte er an der Universität der Bundeswehr Elektro- und Informationstechnik) über Wittmund in Niedersachsen im Norden, über Feldafing in Bayern und schließlich über Köln nach Storkow (Mark). Bevor Tachlinski das Kommando über das Informationstechnikbataillon 381 übernahm, war er unter anderem Kompaniechef, Sachgebiets- und Referatsleiter. In mehr als 20 Jahren bei der Bundeswehr lernte er viele Facetten der Truppe kennen.
„Die Verwendung als Kommandeur ist für mich ein langjähriger Wunsch, der in Erfüllung gegangen ist. Dies ist eine ganz besondere Führungsverwendung, auf die ich mich freue“, sagt der Oberstleutnant. Die Übergabe durch seine Vorgängerin sei sehr gut vorbereitet gewesen. So konnte Tachlinski nahtlos die Aufgaben übernehmen, vor denen die Soldatinnen und Soldaten am Standort Storkow stehen: „Das Bataillon ist dieses und nächstes Jahr Truppensteller für den Einsatz MINUSMA in Afrika und weiterer Auslandseinsätze der Bundeswehr. Die Einsatzvorbereitung und der Einsatz haben hier einen ganz besonderen Stellenwert.“ Im Rahmen von MINUSMA unterstützen insgesamt rund 105 Soldatinnen und Soldaten des Bataillons ihre Kameraden in Mali, betreuen und errichten Kommunikationssysteme, stellen Daten- und Funkverbindungen via Satelliten her. Tachlinski weiß um die Herausforderungen solcher Auslandseinsätze: Er selbst war 2010 im afghanischen Kabul und bezeichnet diese Zeit als besonders prägend.
Dass sein nächster Verwendungsort einmal Storkow (Mark) sein wird, wusste Marc Tachlinski gut ein Jahr vor dem Kommandowechsel. Storkow (Mark) kannte er bis dahin nur von der Landkarte. Natürlich habe er sich vorab über viele Kanäle informiert. Richtig Zeit, einen Lieblingsort in Storkow zu finden, hatte er aber noch nicht. Jetzt wohne er in der Woche im Süden der Stadt, mit einem Badesee in der Nähe, den er an wärmeren Tagen nutzen will. Besonders angetan hat es ihm die Ländlichkeit der Region, die sich doch deutlich von der rheinischen Heimat unterscheidet, die „städtischer“ geprägt ist. Für ihn bleibt Storkow (Mark) aber nur eine Verwendung auf Zeit: Daher pendelt er zwischen seiner Wahlheimat und seinem neuen Arbeitsplatz. Denn im Rheinland ist Tachlinski familiär angekommen, fühlt sich dort wohl.
Er freut sich darüber, dass er an seinem neuen Dienstort mit offenen Armen empfangen wurde. „Der erste Eindruck von Storkow (Mark) ist sehr positiv. Ich habe die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Bundeswehr in ersten Gesprächen kennengelernt.“ Er habe sich vorgenommen, die bestehende sehr gute Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin und der Stadt weiter fortzuschreiben und wenn möglich zu vertiefen. (gäd.)