Die Europa-Schule soll in absehbarer Zeit zwei Fahrstühle für die beiden Schulgebäude auf dem Campus an der Theodor-Fontane-Straße bekommen. Eine wichtige Hürde dafür ist genommen: Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) übergab Schulleiter Ingolf Knobloch einen Zuwendungsbescheid.
Das Land Brandenburg wird sich mit rund 187.000 Euro an den Kosten für den Einbau der beiden Fahrstühle beteiligen. Das Geld stammt aus dem „Kommunalen Infrastrukturprogramm – Bereich Bildung“ und deckt 90 Prozent der Investitionen. Profitieren werden vor allem in ihrer Bewegung eingeschränkte Schülerinnen und Schüler beziehungsweise junge Menschen im Rollstuhl. Der Fördermittelbescheid sei daher wichtig, um „räumliche Barrierefreiheit“ herzustellen, wie Britta Ernst bei ihrem Besuch in der Europa-Schule sagte. „Das ist gut angelegtes Geld.“
Nach Angaben von Schulleiter Ingolf Knobloch mussten Schüler, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bislang im Erdgeschoss des Schulgebäudes „E“ unterrichtet werden. So wurde in dem Fachraum für Biologie schon mal Physik oder Chemie unterrichtet. Mit den neuen Fahrstühlen sind künftig auch die Unterrichtsräume in den oberen Etagen problemlos erreichbar.
Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) ist froh über die Fördermittelzusage. Wann konkret mit dem Bau der Fahrstühle begonnen wird, kann sie aber noch nicht sagen. Denn die Arbeiten sollen gleichzeitig mit der Errichtung eines zweiten Rettungsweges beginnen. Der ist nach geltendem Baurecht vorgeschrieben, damit Schüler und Lehrer im Brandfall das Gebäude über die externen Treppen verlassen können. Rund 160.000 Euro werden dafür zusätzlich benötigt. Aktuell laufen Gespräche, auch dieses Geld zu akquirieren.
Solange die Arbeiten nicht umgesetzt werden können, muss die Europa-Schule auf vier Klassenzimmer im Hauptgebäude verzichten. Diese sind wegen des zweiten Rettungsweges bauordnungsrechtlich gesperrt. Dabei benötigt die Schule, in der aktuell 550 Kinder und Jugendliche von 40 Lehrern unterrichtet werden, dringend mehr Platz. Grund sind die steigenden Schülerzahlen. „Jedes Jahr nehmen wir 20 bis 30 Kinder mehr auf“, sagt Schulleiter Ingolf Knobloch. Bedarf gibt es auch an Geld für weitere Projekte: Neben einem Sonnenschutz an den Gebäuden soll auf dem Gelände der alten Schulsporthalle ein Kleinfeldsportplatz entstehen.
Marcel Gäding