Die Storkower Stadtbibliothek erhält aus dem Bundesprogramm „Vor Ort für alle“ 10.440 Euro Fördermittel. Das Geld stammt von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Prof. Dr. Monika Grütters. Es soll die digitale Ausstattung verbessern und dabei helfen, zeitgemäße Bibliothekskonzepte umzusetzen.
Petra Kather ist überglücklich: Erstmals seit Jahren erhält die Stadtbibliothek Storkow (Mark) Geld aus einem Bundesprogramm. Unter dem Titel „Vor Ort für alle“ stellt der Deutsche Bibliotheksverband eine Soforthilfe für kleine Bibliotheken in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern zur Verfügung. Einzige Bedingung: Die Kommunen beteiligen sich mit einem Eigenanteil. „Für uns sind das insgesamt 15.400 Euro“, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek. Geld, das gut angelegt ist, wie Petra Kather findet.
Auf einer langen Liste finden sich die einzelnen Posten, in die das Geld fließt. So wurde bereits eine Sitzecke vor der Stadtbibliothek eingerichtet und für das Co-Working-Projekt eine Espresso-Maschine angeschafft. Investiert wurde auch in die Innenausstattung der Bibliothek: An einem der Fenster mit Blick auf die Wasserbüffel und die Salzwiesen steht jetzt ein maßgefertigter Holztresen mit Hockern, an dem einer der ebenfalls gerade angeschafften neuen Laptops zum Arbeiten aufgeschlagen werden kann. Ein Doppelregal auf Rollen soll zudem mehr Flexibilität bieten – es kann jederzeit weichen, wenn etwa Veranstaltungen in der Bücherei stattfinden. Jetzt sollen noch die in den 90er-Jahren angeschafften Polsterstühle aufbereitet und Leucht-Paneele angeschafft werden, mit deren Hilfe man die dunkleren Bereiche in dem historischen Fachwerkhaus ausleuchten möchte.
„Alle Aufträge sind bereits vergeben“, sagt Petra Kather. Dazu gehört auch die Gestaltung einer eigenen Internetseite für den Coworking-Space. Unter dem Begriff bietet die Stadtbibliothek neuerdings temporäre Arbeitsplätze auf der Burg an – für Kreative, Selbstständige oder Studierende. Wer will, kann sich dort zur Arbeit zurückziehen und vor Ort auch die PC-Technik nutzen, mit der auch Videokonferenzen ermöglicht werden. „Gemeinsam mit dem Burgteam schaffen wir eine kreative Arbeitsatmosphäre – ein bisschen wie in einem Internetcafé, nur in historischem Ambiente.“
Die Mittel aus dem Soforthilfeprogramm kommen wie gerufen, denn wegen der Coronapandemie mussten zwar sämtliche Veranstaltungen in der Stadtbibliothek abgesagt werden. „Allerdings blieb uns Zeit, unsere Medienbestände zu sortieren, neue Medien anzuschaffen und uns um die Umsetzung des Soforthilfeprogramms zu kümmern“, sagt Petra Kather.
Hinter vielen Posten auf der Liste können Petra Kather und ihre Kollegin Roswitha Ackermann bereits einen Haken setzen. Die Bibliotheksleiterin ist froh über die zusätzlichen finanziellen Mittel, denn damit können lang gehegte Wünsche schneller erfüllt werden, um in die Zukunft zu investieren. (gäd.)