In Storkow erinnert seit Freitag eine Gedenktafel an die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege. Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD), Vertreter der Stadtverordnetenversammlung und der Bundeswehr weihten die Bronzeplatte an der Friedenseiche auf dem Marktplatz ein.
„In Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten des I. und II. Weltkrieges“ – steht auf der vom Storkower Steinmetzmeister Arno Rausch geschaffenen Bronzetafel, die auf einem Granitstein montiert wurde. Initiator war Matthias Bradtke, der Storkower SPD-Vorsitzende. Gemeinsam mit seiner Fraktion und Stadtverordneten von „Neues Storkow“ hatte er einen entsprechenden Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Die Kosten von 5.000 Euro übernahm daraufhin die Stadtverwaltung.
Vor Vertretern der Bundeswehr, der Stadtverordnetenversammlung und zahlreichen Storkowerinnen und Storkowern erinnerte Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig an die Opfer beider Weltkriege. Während im Ersten Weltkrieg mehr als 9 Millionen Menschen ums Leben kamen, forderte der Zweite Weltkrieg in Deutschland 6,3 Millionen Tote – darunter fast 5,2 Millionen Soldaten. „Die Gedenktafel regt an zu fragen, wer die Menschen waren, denen sie gewidmet ist, und was damals geschah“, sagte Schulze-Ludwig. „Die Gedenktafel trägt das Gedenken mitten in den öffentlichen Raum und ist damit ein wichtiger Teil unserer Erinnerungskultur.“
Erinnerung an jüdisches Leben in Storkow
Als Datum hatten die Initiatoren und die Stadt bewusst den 80. Jahrestag der Reichspogromnacht gewählt, bei der 1938 der Judenhass der Nationalsozialisten in Gewalt umschlug, Synagogen und Gebetshäuser sowie Geschäfte niedergebrannt wurden. Auf Vorschlag des Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Heinz Bredahl (SPD) soll daher auch in Storkow an die jüdischen Opfer gedacht werden. Möglich wäre, in der Stadt an den Wohnhäusern früherer jüdischer Familien sogenannte Stolpersteine zu verlegen. Bundesweit erinnern diese an die Männer, Frauen und Kinder, die während des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern ums Leben kamen oder heimtückisch ermordet wurden. „Ich denke, Storkow sollte sich um solche Stolpersteine bemühen“, sagte Bredahl am Donnerstagabend auf der Sitzung der Stadtverordneten.
Am Sonntag (11. November) laden anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht die Mitglieder des historischen Beirats von Storkow zu einer historischen Gedenk-Wanderung ein. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf dem Marktplatz. Ein Ziel ist unter anderem der Jüdische Friedhof an der Reichenwalder Straße. Marcel Gäding