Vorgestellt: sechs Kandidaten zur Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis 63

Am 26. September 2021 finden die Wahlen zum 20. Deutschen Bundestag statt. Unsere Redaktion stellt die Direktkandidatinnen und -kandidaten für den Wahlkreis 63 vor und kommt damit dem Informationsbedürfnis der Leserinnen und Leser nach. Die hier abgebildeten Personen gehören der SPD, der CDU, der LINKEN, den Grünen, der FDP und der AfD an. Wir haben uns entschieden, jedem Kandidaten die gleichen Fragen zu stellen und an dieser Stelle jene Parteien zu berücksichtigen, die derzeit im Deutschen Bundestag vertreten sind. Die Antworten geben wir ungekürzt weiter. Wo es nötig war, haben wir nur orthografische Korrekturen vorgenommen. Für die hier veröffentlichten Äußerungen sind ausschließlich die Kandidaten und die Kandidatin verantwortlich.

SPD: Mathias Papendieck

Mathias Papendieck ist 39 Jahre, wohnt in Schöneiche bei Berlin, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Der gelernte Einzelhandelskaufmann arbeitet derzeit als Informatiker und ist seit 2005 politisch aktiv. Foto: SPD
Mathias Papendieck ist 39 Jahre, wohnt in Schöneiche bei Berlin, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Der gelernte Einzelhandelskaufmann arbeitet derzeit als Informatiker und ist seit 2005 politisch aktiv. Foto: SPD

1) Warum sind Sie der richtige Mann, der unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Ich bin tief verwurzelt in unserer Region, für mich die schönste in Brandenburg. Seit meinem 16. Lebensjahr arbeite ich hier im Einzelhandel und kenne die Sorgen meiner Kolleginnen und Kollegen aus meiner Arbeit im Betriebsrat. Daraus schöpfe ich Energie, um mich mit vollem Einsatz für konkrete Verbesserungen einzusetzen. Ich bin seit sieben Jahren als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker in der Gemeindevertretung und im Kreistag engagiert. In dieser Funktion habe ich vieles für unsere Region erreicht, doch leider bekommen wir auf kommunaler Ebene oft nicht die Wurzel der Probleme zu fassen. Darum will ich im Deutschen Bundestag mit demselben Einsatz für unsere Region kämpfen und dabei nie vergessen, woher ich komme und was die Menschen hier bewegt.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Ein großes politisches Vorbild ist für mich Matthias Platzeck. Sowohl als Umweltminister als auch als Ministerpräsident war er immer jemand, der anpackte und nicht nur redete. Gleichzeitig sucht er bis heute immer den Dialog und versucht, alle an einen Tisch zu bekommen, um Probleme zu lösen.

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?
Ich werde mit der SPD dafür sorgen, dass der Mindestlohn auf 12 Euro steigt, mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht und mithilfe der Bürgerversicherung für ein Ende der Zwei-Klassen-Medizin sorgen. In unserer Region werde ich für den Erhalt des Stahlwerks in Eisenhüttenstadt kämpfen, den ÖPNV verbessern, mich für einen Ausbau der A12 stark machen und mich für eine bessere medizinische Versorgung im ländlichen Raum einsetzen.

4) In welcher Form werden Sie als designierter Bundestagsabgeordneter in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Ich werde mich weiterhin ehrenamtlich vor Ort engagieren und Kontakt zu allen Akteuren halten. Ich werde selbstverständlich Bürgerbüros eröffnen, um in der Region präsent zu sein. Gleichzeitig müssen Abgeordnete auf die Bürgerinnen und Bürgern zugehen und nicht andersrum. Darum werde ich auch nach dem Wahlkampf regelmäßig dort ansprechbar sein, wo die Menschen sind: auf dem Marktplatz, am Bahnhof, vor dem Supermarkt usw. Ich habe versprochen, auch nach meiner Wahl so oft wie möglich vor Ort zu sein. Dazu stehe ich. Nur wer das Ohr an der Basis hat, weiß, wo es Probleme gibt.

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
Innerhalb der Legislatur möchte ich sicherstellen, dass die Industriearbeitsplätze in der Region erhalten bleiben und die Unternehmen bei der Umstellung auf nachhaltige Technologien unterstützt werden. Ich möchte für alle Menschen den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen und die medizinische Versorgung vor allem im ländlichen Raum verbessern.

 

CDU: Dr. Daniel Rosentreter

Dr. Daniel Rosentreter ist 38 Jahre, wohnt in Erkner, ist verheiratet und arbeitet als Richter. Politisch aktiv ist er seit 2006. Foto: CDU
Dr. Daniel Rosentreter ist 38 Jahre, wohnt in Erkner, ist verheiratet und arbeitet als Richter. Politisch aktiv ist er seit 2006. Foto: CDU

1) Warum sind Sie der richtige Mann, der unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben und werde unsere Region mit viel Erfahrung, Leidenschaft und sehr meinungsstark in Berlin vertreten. Ich scheue mich nicht, Missstände sachlich, aber sehr deutlich anzusprechen. Dabei werde ich mich nicht durch politische Korrektheit oder Parteiklüngelei verbiegen lassen. Ich bin nicht auf eine parteipolitische Karriere aus. Ich habe bewiesen, dass ich auch außerhalb der Politik überlebensfähig bin.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Keine Vorbilder. Ich habe meinen eigenen Stil.

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?
Starke Wirtschaft. Ich will den wirtschaftlichen Aufschwung in der Region nutzen und weiter vorantreiben, denn das sichert Arbeitsplätze und ermöglicht eine gute soziale Absicherung in allen Lebenslagen. Davon sollen dann aber auch alle profitieren. Das heißt faire Löhne und Renten – egal ob Ost oder West, Mann oder Frau.

Starke Familien. Als Vater von drei Kindern weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Familien zeitlich, organisatorisch und finanziell oft besonders gefordert sind. Meine Frau und ich würden Vieles ohne den Rückhalt der Großeltern gar nicht schaffen. Ich möchte Familien daher mit mehr Zeit, Raum und Geld unterstützen, z. B. mit der Ausdehnung des Elterngeldes auf 18 Monate oder der Einrichtung von Familienzeitkonten.

Starker Staat. Als Richter ist mir besonders wichtig, dass sich unser Rechtsstaat nicht auf der Nase herumtanzen lässt, sondern Recht und Gesetz konsequent durchsetzt. Dazu will ich, dass unsere Einsatzkräfte über das nötige Personal und Material verfügen, ihre Arbeit professionell und sicher zu erledigen. Gerichtsverfahren will ich spürbar beschleunigen.

Starker ländlicher Raum. Ich möchte, dass unsere Region auch in Zukunft eine attraktive Heimat für die Menschen hier bietet. Dazu braucht es mehr als nur schöne Natur. Bezahlbarer Wohnraum, günstige Verkehrsanbindungen, eine solide digitale Infrastruktur und eine gute medizinische Versorgung haben für mich daher höchste Priorität.

4) In welcher Form werden Sie als designierter Bundestagsabgeordneter in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Die Aufgabe des Direktkandidaten sehe ich vor allem darin, Politik für den Wahlkreis zu machen. Ich sehe mich als Vermittler, Unterstützer, Netzwerker und Zuhörer. Insofern werde ich die meiste Zeit damit verbringen, im Wahlkreis aktiv zu sein.

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
Die Frage kann ich ebenso wenig ernst nehmen wie die Leser eine Antwort darauf ernst nehmen könnten.

 

Die Linke: Stefan Kunath

Stefan Kunath ist 32 Jahre alt und ledig. Er ist Sozialwissenschaftler und promoviert an der Europa-Universität Viadrina. Kunath ist Stadtverordneter und seit 2013 Mitglied der LINKEN. Foto: Die Linke
Stefan Kunath ist 32 Jahre alt und ledig. Er ist Sozialwissenschaftler und promoviert an der Europa-Universität Viadrina. Kunath ist Stadtverordneter und seit 2013 Mitglied der LINKEN. Foto: Die Linke

1) Warum sind Sie der richtige Mann, der unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Weil ich als gebürtiger Frankfurter in unserer Region geboren wurde. Weil mir die Entwicklung unserer Heimat am Herzen liegt. Weil ich mich für Politik begeistere und andere Menschen für Politik begeistern will. Weil ich als stolzer Ostdeutscher dazu einladen will, zusammen an einer besseren Zukunft zu arbeiten.

Eine Gesellschaft, in der unsere Regierung und unsere Wirtschaft nicht auf Kosten von Mensch und Natur handeln, sondern Mensch und Natur schützen.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Sandra und Axel, zwei erfahrene Kommunalpolitiker aus meiner Heimatstadt. Bodenständig, sachorientiert und immer mit klarer Sprache. 

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?
Was in Grünheide bei Tesla geschaffen wird, muss auch hier versteuert werden. Deshalb will ich Steuerschlupflöcher endlich schließen.

Bodenspekulation will ich verbieten, damit die Bodenpreise nicht weiter explodieren und der Traum vom eigenen Heim kein Luxus wird.

Krankenhäuser wie in Bad Saarow gehören zurück in kommunales Eigentum. Unser Gesundheitssystem soll den Menschen dienen und nicht dem Profit.

Eisenhüttenstadt und die Beschäftigten bei ArcelorMittal müssen beim Umbau zur klimagerechten Stahlindustrie beteiligt werden. Eisenhüttenstadt ist kein Stahlstandort zweiter Klasse. Statt drohender Deindustrialisierung will ich mich für eine soziale, klimagerechte und zukunftsfeste Stahlproduktion einsetzen.

Als Sohn eines Eisenbahners sage ich: Die Zugstrecke Bad Saarow-Beeskow-Cottbus gehört reaktiviert. Ich will wirkliche Alternativen zum Auto schaffen.

4) In welcher Form werden Sie als designierter Bundestagsabgeordneter in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Ich habe Verwandtschaft im gesamten Wahlkreis. Ich habe hier Freunde, Familie, Ehrenamt und politische Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Ich bin nicht zu Besuch im Wahlkreis. Ich lebe hier. 

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
Ich hoffe im Aufschwung, von dem alle Menschen etwas haben.

 

AFD: Wilko Möller

Wilko Möller ist 54 Jahre alt und wohnt in Frankfurt (Oder). Er ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Der Diplom-Verwaltungswirt und Polizeibeamte ist aktuell Mitglied des Brandenburgischen Landtages. Politisch aktiv in der AfD ist er seit 2013. Foto: AFD
Wilko Möller ist 54 Jahre alt und wohnt in Frankfurt (Oder). Er ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Der Diplom-Verwaltungswirt und Polizeibeamte ist aktuell Mitglied des Brandenburgischen Landtages. Politisch aktiv in der AfD ist er seit 2013. Foto: AFD

1) Warum sind Sie der richtige Mann, der unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Durch das Vertrauen der Bürger bin ich seit 2014 Stadtverordneter in Frankfurt und seit 2019 direkt gewählter Abgeordneter im Landtag Brandenburg. Bei jeder Wahl haben die Menschen in unserer Region mir einen klaren Auftrag erteilt. Egal, wie schwierig oder unbequem: Ich stelle mich dieser Aufgabe. Die Bürger erwarten Verlässlichkeit. Die Bürger erwarten einen Abgeordneten, der die Probleme unserer Region genau kennt. Das tue ich. Mit mir wählen die Bürger einen von ihnen.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Den Begriff Vorbild möchte ich mir nicht zu eigen machen. Die Leidenschaft von H. Wehner oder F.J. Strauß prägen genauso wie die Besonnenheit von Helmut Schmidt oder Helmut Kohl. Bei aller Unterschiedlichkeit der Genannten haben sie eins gemein: sie wurden heftig attackiert, ihre Leistungen erst später gewürdigt. Ähnlich wird es der AfD ergehen.

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?
Überzogene Corona-Maßnahmen und Lockdown-Krise beenden. Die Grenze mit unseren polnischen Nachbarn sichern, Asylmissbrauch beenden, Abschiebestopps aufheben. Netzausbau vorantreiben und die Digitalisierung zur Chefsache machen. Tesla-Ansiedlung: Den sensiblen Wasserhaushalt unserer Region schützen und den ländlichen Raum im Sinne der Bürger verantwortungsbewusst gestalten. Nein zu grünen Phantastereien: Für bezahlbaren Strom, individuelle Mobilität erhalten.

4) In welcher Form werden Sie als designierter Bundestagsabgeordneter in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Ich wohne hier! Ich betreibe ein Wahlkreisbüro und biete regelmäßige Bürgersprechstunden an. Das bleibt so, damit mich die Bürgerinnen und Bürger unkompliziert kontaktieren können. Ich brauche das Ohr am Bürger, denn für sie mache ich Politik.

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
Ich kann nur sagen, was ich befürchte: Im Jahr 2025 werden wir uns mit einem wirtschaftlichen Wiederaufbauprogramm beschäftigen müssen, weil die Bundesregierung unser Land massiv geschädigt hat. Im Jahr 2025 werden sehr viele Menschen feststellen: „Hätten wir bloß auf die AfD gehört.“

 

Bündnis 90/ Die Grünen: Dr. Marcus Winter

Dr. med. Marcus Winter ist 51 Jahre alt und wohnt in Frankfurt (Oder). Zunächst absolvierte er eine Lehre im Halbleiterwerk, später arbeitete er als Stationshilfe im Krankenhaus und machte an der VHS das Abitur. Er studierte Medizin, arbeitete als Arzt in Kiel, Frankfurt (Oder) und jetzt in Beeskow. Winter ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Foto: Grüne
Dr. med. Marcus Winter ist 51 Jahre alt und wohnt in Frankfurt (Oder). Zunächst absolvierte er eine Lehre im Halbleiterwerk, später arbeitete er als Stationshilfe im Krankenhaus und machte an der VHS das Abitur. Er studierte Medizin, arbeitete als Arzt in Kiel, Frankfurt (Oder) und jetzt in Beeskow. Winter ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Foto: Grüne

1) Warum sind Sie der richtige Mann, der unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Die Klimakrise bedroht Gesundheit, Wohlstand und Freiheit von uns allen. Unter den Kandidaten bin ich der Einzige, der das so erkennt und benennt und die Klimakrise zu seinem Hauptthema erklärt hat. Aber vorrangig werbe ich um die Zweitstimme. Denn das ist die Stimme, die uns Bündnisgrüne im Bundestag stark macht. Wir Bündnisgrünen haben Konzepte wie das Energiegeld, um die drängenden Herausforderungen entschlossen und abgewogen anzugehen.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Christian Gehlsen war zu DDR-Zeiten der Leiter des Wichernheimes Frankfurt (Oder) und hatte wie auch andere damalige Akteure in der Wendezeit in Frankfurt (Oder) den Mut, auf die Straße zu gehen, die Stasi zu besetzen und Anliegen der Frankfurter*innen offen einzufordern, ohne zu wissen, was dies für ihn für Konsequenzen haben würde. Das hat mich stark berührt und beeindruckt.

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?

* Neugestaltung des EEG (Erneuerbare-Energie-Gesetzes), damit auch die Bürger*innen mit Energie wieder Geld verdienen können

* Kohleausstieg 2030

* Reaktivierung der Bahnstrecke Beeskow – Bad Saarow

* Möglichkeiten, dass der Bund im Bildungsbereich stärker investieren darf

* Profitverbot für Krankenhäuser und Pflegeheime, Aufwertung des Pflegeberufes

4) In welcher Form werden Sie als designierter Bundestagsabgeordneter in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Ich freue mich über Erststimmen, rechne aber nicht damit, in den Bundestag einzuziehen. Ich werbe mit meiner Kandidatur vorrangig um die Zweitstimme der Bürgerinnen und Bürger. Denn das ist die Stimme, die uns Grüne im Bundestag stark macht.

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
2025 müssen die wesentlichen Entscheidungen zur Energiewende gefallen sein. In unserem Wahlkreis werden viele Menschen von den notwendigen Veränderungen betroffen sein und sich darauf einstellen: das Stahlwerk Eisenhüttenstadt wird sich neu aufstellen, um klimaneutralen Stahl zu produzieren, die Tesla-Ansiedlung wird voraussichtlich für viele Folge-Ansiedlungen und viel Zuzug von Menschen geführt, der behutsam gemanagt werden muss. Der ÖPNV ist hoffentlich im gesamten Wahlkreis sehr viel besser, sowohl in Richtung Berlin als auch in Richtung Polen, sodass wir eine sehr attraktive Gegend zum leben, arbeiten und wohnen bleiben werden.

 

FDP: Jasmin Stüwe

Jasmin Stüwe ist 31 Jahre alt und Mutter eines Kindes. Sie ist Grundschullehrerin und seit 2007 bei den Jungen Liberalen und der FDP aktiv. Foto: FDP
Jasmin Stüwe ist 31 Jahre alt und Mutter eines Kindes. Sie ist Grundschullehrerin und seit 2007 bei den Jungen Liberalen und der FDP aktiv. Foto: FDP

1) Warum sind Sie die richtige Frau, die unsere Region im Bundestag vertreten soll?
Die Region Oder-Spree und Frankfurt (Oder) ist meine Heimat. Ich bin in Woltersdorf aufgewachsen, habe nach dem Studium diverser Sprachen in Fürstenwalde gelebt und als Integrationskurslehrkraft gearbeitet, später auch einige Jahre bei einem großen Bildungsträger in Frankfurt (Oder). Seit diesem Jahr lebe ich mit meiner Familie in Erkner und arbeite als Grundschullehrerin in Hangelsberg. So konnte ich in den letzten Jahren sowohl die Probleme im Berliner Speckgürtel, als auch in der Grenzregion erfahren.

2) Welche politischen Vorbilder haben Sie?
Ich bewundere Christian Lindner aus mehreren Gründen. Zum einen hat er in den letzten Jahren die FDP nicht nur optisch modernisiert, sondern auch wichtige Themen wie Digitalisierung in Verbindung mit Bildung nach vorn auf die Agenda der FDP gebracht. Zum Anderen bewundere ich, dass er eine offene Fehlerkultur lebt und zu seiner Insolvenz steht. Wichtig ist es, nicht aufzugeben und zu seinen Werten zu stehen. Dies hat er bei der letzten Bundestagswahl bewiesen, als er entschied die FDP nicht um jeden Preis an der Regierung zu beteiligen.

3) Um welche fünf Themen werden Sie sich nach Ihrer möglichen Wahl kümmern?
Die Themen Bildung und Integration sind eng mit meiner Biografie verbunden und sind mir sehr wichtig. Bildung, vor allem auch digitale Bildung, ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt der Zukunft. Mit einer gut ausgebauten In­frastruktur wird neben dem Arbeiten im Homeoffice auch das lebenslange Lernen in ländlichen Regionen ermöglicht. Durch meine Nebentätigkeit in der Bäckerei meiner Familie weiß ich um die Sorgen von KMUs und Selbstständigen, die dringend einen Bürokratieabbau benötigen. Die Tesla-Ansiedlung ist zudem eine gute Chance, um die regionale Wirtschaft zu stärken und sollte deshalb unterstützt werden.

4) In welcher Form werden Sie als designierte Bundestagsabgeordnete in der Region auch nach der Wahl präsent sein?
Es ist wichtig, die gesamte Region im Blick zu haben und regelmäßig mit den Bürgern in verschiedenen Orten in Kontakt zu kommen, um aus erster Hand Sorgen und Wünsche zu erfahren. Als Bundestagsabgeordnete werde ich so oft wie möglich den direkten Austausch suchen.

5) Wo sehen Sie unseren Wahlkreis nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2025?
Unsere Region ist nicht zuletzt wegen Tesla im Wandel und ich hoffe, dass durch die Ansiedlung weiterer Firmen und den Ausbau des Internets unsere Region, von Berlin bis zur Oder, in der Stadt und im Dorf, in den nächsten Jahren für noch mehr Menschen zu einem attraktiven Lebensraum wird. Der richtige Weg ist für mich als Liberale klar: Durch die Mitte nach vorne.