Die Freiwillige Feuerwehr blickt auf ihr 90-jähriges Bestehen zurück. Am 2. Oktober wurde groß gefeiert – mit Festumzug, alten Fahrzeugen und Freude mit Blick in die Zukunft.
Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Kummersdorf am 21. Januar 1931 von 21 jungen Männern. Für das Spritzenhaus wurde ein Gebäude aus dem Jahr 1900 nahe dem heutigen Gerätehaus umfunktioniert. 1954 erhielt Kummersdorf eine neue Wache mit Schlauchturm. Erster Feuerwehrchef war damals Paul Schulz, zum Löschen wurden Pferde vor einen Wagen mit Handdruckspritze gespannt. Später habe es Bauern gegeben, die zu DDR-Zeiten mit ihren Traktoren einen Tragkraftspritzenanhänger zu den Brandorten zogen. Ab 1977 war man in Kummersdorf stolz darauf, mit einem S4000 das erste Löschfahrzeug zu haben, das 1987 von einem „LO“ abgelöst wurde. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude um eine Fahrzeughalle erweitert. Inzwischen steht in dem viel zu klein gewordenen Spritzenhaus ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Anhänger, das Platz für sechs Kameraden bietet. Aktuell leiten Sven Zimmermann und Axel Koebsch die Feuerwehr in Kummersdorf mit 17 aktiven Kameraden in der Einsatzabteilung, 18 in der Jugendfeuerwehr und zwölf Alters- und Ehrenkameraden.
Mike Mielke, Mitglied im Ortsbeirat und Chef des Feuerwehrvereins, fand bei Recherchen in der Feuerwehrchronik heraus, dass die Kummersdorfer im Laufe ihrer Geschichte nicht nur kleine und große Brände löschten (darunter den Burgbrand 1978), sondern auch bei Feuerwehrwettbewerben immer gut abschnitten. Seit den 1960er-Jahren heimsten die Kameraden etliche Pokale ein. Kummersdorfs Bürgermeister Enrico Graß hofft, am 2. Oktober an diesen Erfolg anknüpfen zu können. Nach dem Festumzug anlässlich des 90. Geburtstages startet der Stadtausscheid der Freiwilligen Feuerwehren in der Kategorie „Löschangriff nass“: Dabei muss jede Mannschaft die bereitliegenden Saugrohre, Schläuche, Verteiler und Strahlrohre in Bestzeit miteinander verbinden und nach einem Lauf über eine Distanz von 100 Metern zielsicher eine schwarze Scheibe per Wasserstrahl treffen.
Leider geht ein Wunsch der Kummersdorfer (noch) nicht in Erfüllung: Zum 90-jährigen Geburtstag wollten sie auch die Arbeiten für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Straße der Jugend starten. Derzeit befindet sich das Vorhaben aber noch in der Planungsphase. „Wir würden uns freuen, wenn wir dann zum 95. Geburtstag die Eröffnung des Neubaus feiern können“, sagt Ulrich Rinnerl, Mitglied im Ortsbeirat. (gäd.)