Afrikanische Schweinepest: Storkow (Mark) ab sofort „Pufferzone“

Wildschweine können die tödliche Afrikanische Schweinepest übertragen. Dieses Exemplar ist nicht gefährdet - es ist ausgestopft und Teil der Entdeckerausstellung auf der Burg Storkow. Foto: Marcel Gäding
Wildschweine können die tödliche Afrikanische Schweinepest übertragen. Dieses Exemplar ist nicht gefährdet – es ist ausgestopft und Teil der Entdeckerausstellung auf der Burg Storkow. Foto: Marcel Gäding

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich zunehmend im Landkreis Oder-Spree aus. Ab sofort befindet sich die Stadt Storkow (Mark) in einer sogenannten Pufferzone. Das hat etliche Folgen für private und gewerbliche Schweinehalter.

Im September war das für Schweine tödliche Virus erstmals bei Wildschweinen im Osten Brandenburgs nachgewiesen worden. Daraufhin richtete der Landkreis Oder-Spree eine Kernzone ein, die von Zäunen umgeben werden soll. Damit will man verhindern, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter ausbreitet. Am 26. Oktober wurde nun außerhalb dieser Zone das Virus bei einem Wildschwein nachgewiesen. Es war bei Klein Briesen (Stadt Friedland) entdeckt worden. Die Zahl der bislang im Land Brandenburg registrierten ASP-Fälle steigt damit auf 114.

„Mit diesem Fund ergibt sich eine neue Lage, auf die wir nun sofort reagieren. Die Restriktionszonen werden entsprechend angepasst und erweitert“, sagt Brandenburgs Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer (Bündnis 90/ Die Grünen). Sie ist gleichzeitig Leiterin des ASP-Krisenstabes. Um den Fundort werde ein neues Kerngebiet ausgewiesen und zunächst mit einem Elektrozaun eingezäunt, der später durch einen festen Zaun ersetzt werde. „Auch wenn bislang sämtliche Ausbrüche in Brandenburg glücklicherweise aus den beiden bisherigen Kerngebieten nahe der polnischen Grenze stammen, war nicht auszuschließen, dass es durch die intensive Fallwildsuche weitere Funde auch außerhalb dieser Gebiete geben kann.“

Schilder warnen vor Afrikanischer Schweinepest in Storkow

Zu den Gebieten außerhalb dieser Zonen gehört nun auch Storkow (Mark). Daher hat der Landkreis Oder-Spree seine Tierseuchenallgemeinverfügung geändert und Storkow zur „Pufferzone“ erklärt. Alle Ortseingangsschilder wurden nun um den Hinweis „Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen – Pufferzone“ erweitert. Für Schweinehalter hat das zahlreiche Folgen. Sie müssen dem Veterinäramt unverzüglich die Anzahl der gehaltenen Schweine melden, verendete oder erkrankte Tiere anzeigen, ihre Tiere so abzusondern, dass sie nicht mit Wildschweinen in Berührung kommen und Desinfektionsmöglichkeiten zu erreichten. Außerdem haben Tierhalter Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen Schweine in Berührung kommen können, für Wildschweine unzugänglich aufzubewahren und müssen sicherstellen, dass Hunde das Betriebsgelände nur unter Aufsicht verlassen. „Gras, Heu und Stroh, das in der Pufferzone gewonnen worden ist, darf nicht zur Verfütterung an oder als Einstreu oder Beschäftigungsmaterial für Schweine verwendet werden“, heißt es in der neuen Verfügung. Wer Jagd ausübt, sei zur verstärkten Suche nach verendeten Wildschweinen verpflichtet und müssen Funde an das Veterinäramt melden.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die Afrikanische Schweinepest nicht ansteckend oder gefährlich. (gäd.)

Weitere Informationen:

Landkreis Oder-Spree, Internet: https://www.landkreis-oder-spree.de/Service-Aktuelles/Aktuelles/Afrikanische-Schweinepest, Tel. 03366 35-2035 oder -2020, Mail: asp@l-os.de