Alle Radwege in Storkow im Blick

Radweg zwischen Görsdorf und Storkow (Mark): An vielen Stellen heben sich die Steine. Das ist ein Problem vieler Radwege in Storkow. Foto: Marcel Gäding
Radweg zwischen Görsdorf und Storkow (Mark): An vielen Stellen heben sich die Steine. Das ist ein Problem vieler Radwege in Storkow. Foto: Marcel Gäding

Gerade hat die Landesregierung Brandenburg zugesagt, für den Ausbau und die Instandsetzung von Radwegen 30 Millionen Euro bereitzustellen. Da passt es gut, dass die Stadt Storkow (Mark) nun einen kritischen Blick auf ihre Radwege-Infrastruktur wirft. Im Rahmen eines neuen Radwegekonzeptes soll der Bestand der Radwege ebenso erfasst werden wie der Bedarf an neuen Strecken. Von Marcel Gäding.

Wer schon einmal mit dem Fahrrad von Rieplos in die Innenstadt von Storkow (Mark) gefahren ist, wird die Situation kennen: Auf mehreren Kilometern teilen sich Autos und Radfahrer die Landstraße. Und nicht jeder Kraftfahrer hält den vorgeschriebenen Abstand ein, wenn er ein Fahrrad überholt. Das führt mitunter zu gefährlichen Situationen. Bleibt also nur, auf einen der weiter entfernten Radwege auszuweichen – die jedoch schon in die Jahre gekommen sind.

Die Stadt Storkow (Mark) und ihre Ortsteile verfügen mit 170 Kilometern bereits über ein gut ausgebautes Radwegenetz. Viele Strecken sind nach der Wende neu entstanden, befinden sich entweder in der Zuständigkeit der Stadt oder des Landkreises. Im Stadtgebiet von Storkow (Mark) ziehen sich die Radwege unter anderem durch waldreiche Regionen fern der Landesstraßen. Viele davon sind aber inzwischen reparatur- und sanierungsbedürftig – unter anderem, weil Baumwurzeln die Pflastersteine beziehungsweise den Asphalt nach oben drücken. Darüber hinaus gibt es Radstrecken, die sich vereinzelt neben Hauptstraßen befinden. Zwischendurch jedoch ist das Netz lückenhaft.

Einen aussagekräftigen Gesamtüberblick zu erlangen ist das Ziel, das die Stadt mit der Erstellung eines Radwegekonzepts verfolgt. Dafür soll ein externes Unternehmen beauftragt werden. „Das neue Radwegekonzept soll ein Augenmerk auf den Alltags- und Tourismusverkehr legen“, erklärt Bauamtsleiter Christopher Eichwald. Im Fokus stehen Beschreibungen des Bau- und Ausbauzustandes, die Art der zukünftigen Nutzung, erforderliche Lückenschlüsse, der Um- und Ausbaubedarf sowie der Anschluss an bereits bestehende Radwegenetze von überregionaler Bedeutung. Auch soll im Rahmen des Konzepts der Optimierungsbedarf ermittelt werden: Wo sind beispielsweise gesonderte Fahrradschutzstreifen notwendig? Wo gibt es Erneuerungsbedarf?

Noch kann das Bauamt keine Aussagen darüber treffen, wie viele Maßnahmen nötig sind und was diese kosten. Klar ist: „Die meisten Radwege wurden um die Jahrtausendwende gebaut und sind teilweise in schlechtem Zustand. Die Erhaltungsmaßnahmen sind sehr kostenintensiv“, sagt der Bauamtsleiter.

Unabhängig vom neuen Radwegekonzept hat die Stadt Storkow (Mark) in den vergangenen Jahren punktuell in den Ausbau der Radwegeinfrastruktur investiert. So existiert zwischen Kehrigk und dem Forsthaus Tschinka seit Anfang des Jahres eine befestigte Strecke, von der aus Radfahrer auf den Spreeradweg gelangen. Kosten: rund 150.000 Euro. Grünes Licht gaben die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung zudem dafür, dass Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) mit Landkreis und Landesregierung in Kontakt tritt, um für einen straßenbegleitenden Radweg zwischen Storkow (Mark), Bugk, Kehrigk und Groß Eichholz zu werben (wir berichteten). Die Initiative dazu kam von „Neues Storkow“, der SPD-Fraktion und den Ortsvorstehern aus Bugk und Kehrigk.

Ob das Radwegekonzept für Storkow (Mark) bis 2023 erstellt werden kann, liegt nun in den Händen der Stadtverordnetenversammlung. Denn dafür müssen Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro eingeworben und durch eigene Mittel aus dem Stadthaushalt ergänzt werden. Die Entscheidung darüber fällt in der April-Sitzung, die erst nach dem Redaktionsschluss dieses Lokalanzeigers stattfand.