Baugrundstücke in Storkow (Mark) heiß begehrt

Architektonisch fügt sich der Neubau von Investor Rainer Opolka (Foto links) gut in die Gegend um den Marktplatz ein. Die Ruine des Helios-Geländes (kleines Foto) soll abgerissen werden. Fotos: Marcel Gäding
Architektonisch fügt sich der Neubau von Investor Rainer Opolka (Foto links) gut in die Gegend um den Marktplatz ein. Die Ruine des Helios-Geländes (kleines Foto) soll abgerissen werden. Fotos: Marcel Gäding

Die Stadt Storkow (Mark) und ihre Ortsteile verzeichnen eine hohe Nachfrage nach Wohnraum. Sowohl private Eigentümer als auch die öffentliche Hand reagieren. Sie weisen neue Baugebiete aus. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Einwohner in den kommenden Jahren die 10.000er-Marke übersteigt. Von Marcel Gäding.

Tagsüber herrscht im neuen Wohngebiet „Am Fließ“ nahe dem Großen Storkower See hektisches Treiben: Nach und nach entstehen dort neue Einfamilienhäuser auf einer zuvor ungenutzten Grünfläche. Und es wird nicht die einzige Lücke bleiben, die in absehbarer Zeit mit Wohnhäusern geschlossen wird.

Derzeit wird an der Wedemarker Straße ein 15.000 Quadratmeter großes Grundstück für den Bau von 37 neuen Einfamilienhäusern vorbereitet. An der Stelle befanden sich einst Garagenkomplexe, die von den Bewohnern der inzwischen abgerissenen Plattenbauten in der Fürstenwalder Straße genutzt wurden. Aktuell erfolgen nach Angaben von Storkows Bauamtsleiter Christopher Eichwald die Arbeiten zur Anbindung des neuen Wohngebietes an das Leitungsnetz.

Baurechtlich frei ist auch der Weg für ein neues Wohngebiet im Ortsteil Küchensee. Ein privater Investor schafft dort an der Beeskower Chaussee gegenüber der Kurmark-Kaserne Platz für sieben Einfamilienhäuser. Weitere Einfamilienhäuser sollen in der Robert-Koch-Straße im Stadtteil Hubertushöhe entstehen.

Die Storkower Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH lässt aktuell einen Bebauungsplan nahe dem Großen Storkower See im Stadtteil Karlslust erstellen. Nach Angaben von WBG-Geschäftsführerin Birgit Pudell wäre dort Platz für 15 Baugrundstücke. Selbst bauen wird die WBG auf dem Areal zwischen Hermann-Löns-Weg und Karlsluster Straße allerdings nicht. In diesen Tagen geht die Immobilie in die Ausschreibung. „Wir suchen einen Projektentwickler, mit dem wir ein gemeinsames Konzept erarbeiten“, sagt Birgit Pudell. Sie ist sich sicher, dass die dann angebotenen Baugrundstücke schnell Abnehmer finden werden. „Es gibt zahlreiche Interessenten, die sich immer wieder bei uns melden“, berichtet die WBG-Geschäftsführerin. Sie selbst möchte nicht ausschließen, dass die WBG perspektivisch auch selbst als Bauherrin aktiv wird, um Mietwohnungen zu errichten.

Vor allem mit der Ansiedlung des amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla dürfte die ohnehin schon starke Nachfrage nach Wohnraum noch an Fahrt gewinnen. Denn aus Sicht der Landesplaner befindet sich Storkow (Mark) im Einzugsbereich künftiger Tesla-Mitarbeiter. Allerdings kann in der Stadt und in den Ortsteilen nicht unbegrenzt gebaut werden. Das verhindert der Landesentwicklungsplan, der pro 1.000 Einwohner eine Bebauung von 9 Hektar innerhalb von zehn Jahren außerhalb der Kernstadt gestattet. Für die Kernstadt wiederum, aber auch die Zentren der Ortsteile, gelten andere Regeln des Landesentwicklungsplanes „Hauptstadtregion“. Sie bilden sogenannte grundfunktionale Schwerpunkte. Heißt im Klartext: Dort darf mehr Bauland ausgewiesen werden.

Die Ansiedlung von Tesla könnte insbesondere für die Storkower Innenstadt von Vorteil sein. „Tesla gibt noch einmal einen Schwung“, ist sich Bauamtsleiter Christopher Eichwald sicher. Immerhin verfügt die Innenstadt über einige Reserven – darunter das von der Stadt erworbene Grundstück des einstigen DDR-Getränkeherstellers Helios am Mühlenfließ, das seit der Wende verfällt. Hinzu kommen Immobilien privater Eigentümer, darunter eine Fläche am „Amtshof“. Eine Lücke ist inzwischen von Investor Rainer Opolka am Markt geschlossen worden. Dort finden derzeit die Restarbeiten statt. Parallel lässt ein weiterer Eigentümer das alte „Volkshaus“ neben dem Familienzentrum abreißen, um dort Wohnungen zu bauen. „Wir wollen insbesondere die Innenentwicklung forcieren“, sagt der Bauamtsleiter. Er geht davon aus, dass die Stadt Storkow (Mark) und ihre Ortsteile mittelfristig mehr als 10.000 Einwohner haben werden. Aktuell beträgt die Einwohnerzahl rund 9.200. Allerdings stellt das die Kommune auch vor Herausforderungen. „Je mehr gebaut wird, umso größer wird der Bedarf an sozialer Infrastruktur in Form von Schul- und Kindergartenplätzen“, erklärt Christopher Eichwald.