Campingplatz am Springsee: die Verzweiflung nach dem Feuer

Aus sicherer Entfernung bekämpfen zwei Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Groß Eichholz gemeinsam mit Kameraden zahlreicher anderer Feuerwehren den Brand des Rezeptionsgebäudes. Retten konnten sie den Containerbau nicht. Foto: Freiwillige Feuerwehr Groß Eichholz
Aus sicherer Entfernung bekämpfen zwei Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Groß Eichholz gemeinsam mit Kameraden zahlreicher anderer Feuerwehren den Brand des Rezeptionsgebäudes. Retten konnten sie den Containerbau nicht. Foto: Freiwillige Feuerwehr Groß Eichholz

Aus noch ungeklärter Ursache ist am 11. März das Rezeptionsgebäude des Naturcampingplatzes am Springsee abgebrannt. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Doch der Sachschaden ist nach Angaben der Pächterin der Anlage im Storkower Ortsteil Limsdorf immens.

Noch am Tag danach riecht es stark verbrannt. Der Wind lässt das Absperrband der Polizei flattern. Drinnen stehen die verkohlten Reste von Regalen und Tresen. Vom Empfangsgebäude existiert nur noch ein Trümmerhaufen.

Innerhalb weniger Stunden hat ein Feuer die Rezeption des Naturcampingplatzes am Springsee zerstört. Als die ersten Freiwilligen Feuerwehren am Abend des 11. März eintrafen, stand das holzverkleidete Containergebäude bereits in Flammen, die aus den Fenstern und aus dem Dach schlugen. Zunächst waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, ein Übergreifen des Feuers auf ein nahegelegenes Gaslager sowie weitere Gebäude zu verhindern, was auch gelang. Etwas mehr als eine Stunde dauerte es schließlich, bis die Gesamtlage unter Kontrolle war. Gegen 0.30 Uhr war das Feuer komplett gelöscht. Zu dem Großeinsatz waren Feuerwehren aus Storkow (Mark), Kehrigk, Bugk, Groß Eichholz, Limsdorf, Möllendorf, Lindenberg/Tauche und Alt-Schadow (LDS) alarmiert worden. Die rund 70 Brandbekämpfer gingen mit mehreren Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz vor. Zu retten war nichts mehr. Das Gebäude brannte bis auf die Containermauern nieder. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem Brand kommen konnte. Wir berichteten

Silke Seidel ist die Betreiberin des Naturcampingplatzes am Springsee. Die Anlage liegt idyllisch zwischen Limsdorf und Möllendorf. Es gibt Parzellen für Dauercamper, für Zelte und Wohnmobile. Seit fünf Monaten aber dürfen keine Gäste mehr empfangen werden, weil die Corona-Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg ein Beherbergungsverbot enthält. Als wäre das nicht schon schlimm genug, kommen nun die Folgen des verheerenden Feuers hinzu. „Keine Ahnung, wie ich das stemmen soll“, sagt Silke Seidel traurig.

Denn: Nur das Gebäude selbst ist gegen Schäden versichert. Das Areal gehört zur Stadt Storkow (Mark), sie ist Eigentümerin. Das gesamte Inventar hingegen befand sich im Eigentum der Pächterin. Nachdem bereits zweimal ein Blitz einschlug, kündigte die Versicherung den bestehenden Schutz. Es ist gut möglich, dass auch dieses Mal ein Gewitter die Ursache für das Feuer sein könnte. Kurze Zeit vor dem Brand zog ein Unwetter durch die Region. „Ich selbst gehe nicht von Brandstiftung aus“, sagt Silke Seidel. Genaueres kann jedoch erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen gesagt werden.

Sie sei verzweifelt, sagt Silke Seidel. Denn nach ihren eigenen Hochrechnungen dürfte der Schaden allein für das Inventar mindestens 90.000 Euro betragen. „Wir stehen vor einem Scherbenhaufen und haben gar nichts mehr. Keine einzigen Daten, Verträge, Zeiterfassungen, Datensicherungen, Reservierungen.“ Vernichtet wurden das komplette Kassensystem, die EDV, die Ladeneinrichtung und der Tresen, sogar die Schlüssel für alle Mietobjekte.

Unterdessen haben viele langjährige Gäste des Naturcampingplatzes am Springsee ihre Hilfe angeboten. Über die sozialen Netzwerke drücken sie ihr Entsetzen aus, stellen aber gleichzeitig Unterstützung in Aussicht. Davon will Silke Seidel auch Gebrauch machen. Nun aber ist sie erst einmal dabei, sich zu sammeln und zu überlegen, wie es in den nächsten Tagen weitergehen wird. (gäd.)

Anmerkung der Redaktion: Freunde des Naturcampingplatzes haben im Internet eine Spendenaktion gestartet und sammeln derzeit Geld für den Wiederaufbau.