Die Natur- und Erlebnisausstellung „WA.SA.WI.SA.WA.“ auf der Burg Storkow (Mark) erfreut sich vor allem bei Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit. Ein erstes Fazit beweist: Mit der Sonderschau haben die Mitarbeiterinnen des Naturparkzentrums Dahme-Heideseen voll den Nerv ihrer jungen Besucherinnen und Besucher getroffen.
Das ausgestopfte Wildschwein hat es den zehn Jungen und Mädchen aus dem Storkower Horthaus „Würfelkids“ angetan. Während Franziska Kowalsky die jungen Besucher begrüßt und sich mit ihnen bekannt macht, gehen die Blicke immer wieder zu dem stattlichen Keiler. „Ist der echt?“, fragt eine Siebenjährige. „Ja, der hat mal gelebt und wurde präpariert“, erwidert die Leiterin des Besucherzentrums Dahme-Heideseen.
Es gibt keinen Zweifel: So nah wie an diesem Tag, kurz vor der coronabedingten Schließung der Burg, war wohl noch keines der Hortkinder einem Wildschwein. Und es ist nicht das einzige Erlebnis, das die jungen Ausstellungsbesucher in ihren Bann zieht. Die knappe Stunde vergeht wie im Fluge, weil es so viel zu sehen und zu entdecken gibt.
Expedition WA.SA.WI.SA.WA. lautet der Titel der Sonderschau, die im Januar auf der Burg eröffnet wurde und die nicht zu viel verspricht: Denn der Besuch gleicht tatsächlich einer Entdeckungsreise durch unsere heimische Flora und Fauna. Großformatige Bilder, kurze Beschreibungen und vieles zum Anfassen machen aus der Ausstellung in Kombination mit einer der angebotenen Führungen zu einem besonderen Erlebnis.
„Die Texte sind kindgerecht und verständlich aufbereitet“, sagt Hanna Senkbeil von der Storkower Altstadtkita. Gern erinnert sie sich an den Besuch der Ausstellung kürzlich mit 24 Kindern. „Es gibt viel zum Anschauen“, sagt die Erzieherin. Die Umwelterziehung spielt in der Kita, die den Namen des bekannten Tierfilmers und Naturschützers Heinz Sielmann trägt, ohnehin eine übergeordnete Rolle. Jeden Monat gibt es ein Schwerpunktthema. Da passte es gut, dass beim Thema Vögel die Ausstellung Expedition WA.SA.WI.SA.WA. nützliche Informationen lieferte.
Eine Amsel von einer Blaumeise zu unterscheiden und den Spatz beim Namen zu nennen (Sperling), fällt auch den Kindern aus dem Storkower Horthaus „Würfelkids“ nicht schwer. Station für Station laufen sie mit Franziska Kowalsky durch die Ausstellung, als es einen Stopp vor der großen Vogelwand gibt. Wie aus der Pistole geschossen kommen auf die Frage, welche Vögel bei uns überwintern, die Antworten. Selbst Hortleiterin Andrea Splitt schaut freudig erstaunt, wie viel die Kinder aus der 1. und 2. Klasse bereits wissen. Dass Vögel sich von Insekten ernähren und Insekten wiederum blühende Wiesen und Felder benötigen, erfahren sie schließlich von Franziska Kowalsky. Es braucht nicht viele Worte, um zu erklären, wie ein guter Kreislauf in der Natur funktioniert.
Bevor die Kids eigene Futterhäuschen aus Getränkekartons bauen, bleiben sie noch im Forscherzimmer hängen. Liebevoll haben die Mitarbeiterinnen eine Art Privatlabor nachgebaut, in dem auch der Heimatforscher Prof. Dr. med. Walter Kirsche (1920-2008) vermutlich gern gearbeitet hätte. Die Laborkittel und die Schutzausrüstung sind schnell vergriffen, als es an die Mikroskope geht. Franziska Kowalsky ist zufrieden: Das von ihr und ihrer Kollegin Sarah Mamerow entwickelte Konzept geht auf. Bis zur coronabedingten Schließung kamen 209 Kinder zu den Führungen. Und es gibt noch einen anderen Effekt. „Wir haben beobachtet, dass viele kleine Gruppenbesucher Tage später noch einmal mit ihren Eltern zu uns kamen.“ (gäd.)
Unterstützt und finanziert wurde diese Sonderausstellung aus Mitteln der Stadt, aus Lottomitteln des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft sowie durch die Allianz Umweltstiftung „Blauer Adler“ und den Allianz Hauptvertreter in Storkow Andreas Heising. Letztere beteiligten sich mit 1.000 Euro.