Die Ausstellung in der Burg Storkow ist in die Jahre gekommen. Derzeit wird sie komplett überarbeitet – und beschert künftig ganz neue Sinneseindrücke.
„Besucherzentrum Naturpark Dahme-Heideseen auf der Burg Storkow“ heißt der Bereich der Burg, der durch Franziska Kowalsky und ihre Kollegen bespielt wird. Den Naturpark mit all seinen Besonderheiten kennen lernen, Touren planen, Mitbringsel kaufen – all das kann man an diesem Ort. Künftig wird die Ausstellung noch stärker als zuvor alle Sinne ansprechen, um die Vielfalt der Landschaften erfahrbar zu machen.
Franziska Kowalsky dreht an der großen Scheibe: Unter dem Mikroskop erscheint eine Bodenstruktur, wie sie typisch im Naturpark ist, dazu allerlei Informationen und detailreiche Darstellungen. Bodenlabor nennt sich dieser Ausstellungsteil, und er befindet sich – natürlich – in der unteren Etage. Wie ist der Boden hergekommen, wie ist er beschaffen? Diese Fragen werden auf dieser Ebene beantwortet.

Nach zwölf Jahren hatte die alte Ausstellung ausgedient, vieles war kaputt und hätte ersetzt werden müssen. Mithilfe von Fördermitteln konnte nun ein neues Kozept umgesetzt werden, in dem alle drei Etagen über das Thema Boden thematisch miteinander verbunden werden.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Umgestaltung auf rund 400.000 Euro, wovon 85 Prozent aus Fördermitteln gedeckt werden, die sich aus ELER- und Landesmitteln zusammensetzen.. Für das Bodenlabor wurde mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde zusammengearbeitet.
Was auf dem Boden entstanden ist, darum geht es in der zweiten Etage: Welche Pflanzen fühlen sich auf Torf oder im Dünensand wohl? Und wo sind die eigenen Lieblingsecken im Naturpark? Das herauszufinden, dabei hilft das Mosaik aus verschiedensten Lebensräumen. „Naturparks umfassen wertvolle Landschaften, die geschützt und gepflegt werden müssen. Auch die, die vermeintlich karg und schlicht aussehen“, erklärt Franziska Kowalsky. „Manche Lebensräume mit ihrer Artenvielfalt können nur durch die extensive Nutzung des Menschen erhalten werden.“ Fühl- und Taststationen helfen beim Entdecken.
In der oberen Etage schließlich ist zu erleben, was die Menschen der Region in und mit ihrer Landschaft über die Jahrhunderte gestaltet haben. So wird die Burggeschichte durch die Offenlegung unterschiedlicher erhaltener Bauphasen in der Mauer verdeutlicht. Auch Ritter spielen eine Rolle und ein Tastmodell bringt das gesamte Ensemble auf ein Tableau.

Erhalten ist die Schatzkammer, wo sich verschiedene interessante Dinge der Vergangenheit sammeln, so z.B. eine Schulbank aus dem „schweigenden Klassenzimmer“ – einer wahren Geschichte eines Schülerstreiks, die auch verfilmt wurde.
Die Siedlungsgeschichte der Region wurde nach Themen aufgesplittet, nicht nach Epochen – z.B. durch Themen wie Flachsverarbeitung und Seidenraupenzucht. Auch Vereine finden in der oberen Etage ihren Platz, Künstler der Stadt und der wohl Aufsehen erregendste Sohn der Stadt – Didi Senft mit seinem großen Fahrrad.
Dem Fahrrad ist auch die erste Sonderausstellung nach der Umgestaltung gewidmet. Sie wird am 13. März um 17 Uhr auf der Galerie über dem Saal der Burg eröffnet.
Für die Neugestaltung der Ausstellung wurden externe Partner gewonnen, informiert Franziska Kowalsky. Die Ausstellung wurde von der Berliner Agentur „stories within architecture“ konzipiert, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, über das Erzählen von Geschichten den Weg in die Köpfe und Herzen der Betrachter zu finden. Aber auch regionale Partner steuern einiges bei: So stellten Schüler aus der Werkstatt der Europaschule kleine Modellbäume her.
Die neue Ausstellung in der Burg Storkow wird im März eröffnet, nähe Infos gibt es in Kürze.
Öffnungszeiten:
November-März 10-16 Uhr
April-Oktober 10-17 Uhr
D. Ziemer