Großbrand: Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Feuerwehrleute haben in Limsdorf womöglich eine Katastrophe verhindert. Nur durch das beherzte Eingreifen der fast 200 Brandbekämpfer konnte verhindert werden, dass ein Feldbrand auf den kleinen Storkower Ortsteil übergreift.

Verkohlte Felder, von Ruß überzogene Kiefern: Die Spuren, die der große Feld- und Waldbrand nahe Limsdorf hinterlassen hat, sind deutlich. Auch Tage nach dem Großeinsatz müssen Kameraden der Limsdorfer Wehr mit Hilfe benachbarter Feuerwehren immer wieder Glutnester löschen.

Es war der bislang größte Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren aus Storkow in diesem Jahr: Innerhalb weniger Minuten entwickelte sich ein Feldbrand zu einem Flächenfeuer, das sich rasend schnell ausbreitete und auch vor den nahegelegenen Wäldern nicht halt machte. Kilometerweit waren die Rauchsäulen zu sehen, die nicht nur die Brandbekämpfer aus Storkow und den Ortsteilen alarmierten: Aus der gesamten Region wurden Kräfte zusammengezogen, unterstützt von Kameraden aus dem Nachbarlandkreis Dahme-Spreewald, dem Katastrophenschutz und den Brandschutzeinheiten aus Oder-Spree.

Als der Alarm gegen Mittag einging, sah es zunächst nach einer für diese Jahreszeit gewöhnlichen Routine aus: Aus ungeklärter Ursache hatte das trockene Stroh auf einem Feld nahe Limsdorf Feuer gefangen. Aktuell ist das wegen der anhaltenden Trockenheit nicht ungewöhnlich. Fast täglich sind Feuerwehren wegen brennender Wald- und Feldflächen unterwegs. Doch innerhalb kurzer Zeit war in Limsdorf klar: Die Flammen fraßen sich unaufhaltsam übers Acker, sorgten an verschiedenen Stellen für weitere Brände. Ohne zu zögern wurden weitere Kräfte nachalarmiert. Am Ende kämpften rund 200 haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute mit gut 40 Lösch- und Tanklöschfahrzeugen gegen das Großfeuer. Der Dorfplatz von Limsdorf wurde vorübergehend zu einem Einsatzlager. Die Polizei schickte Überwachungshubschrauber, Rettungswagen hielten sich für die Versorgung verletzter Feuerwehrleute bereit. Die Ortsdurchfahrt blieb stundenlang gesperrt.

Großfeuer auf 100 Hektar Wald- und Feldfläche

Vor Ort präsentierte sich die Lage zunächst unübersichtlich: Das Feuer hatte sich seinen Weg über eine Wald- und Feldfläche von rund 100 Hektar gesucht. Zwischenzeitlich waren die Flammen bedrohlich nah an den Ortsrand von Limsdorf gekommen, ein starker Wind machte die Brandbekämpfung schwer. Nur durch das beherzte Eingreifen verhinderten die Feuerwehrleute, dass das Feuer auch auf die Gehöfte übergreifen konnte.

Dass Feuer unter Kontrolle zu bringen, dauerte. Bis tief in die Nacht wurde gelöscht. Auch an den darauffolgenden Tagen gab es wegen neuer Glutnester Nachfolgealarme. Doch damit nicht genug: Wenige Stunden später rückten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren von Storkow zum nächsten Großeinsatz aus. Nahe Bad Saarow waren ebenfalls Wald- und Feldflächen in Brand geraten. Wie in Limsdorf sorgten auch dort Munitionsreste für Komplikationen. Wegen der Gefahr von Detonationen mussten die Feuer teilweise aus sicherer Entfernung bekämpft werden.

„Die Einsätze haben die Kameradinnen und Kameraden an die Grenze ihrer Belastbarkeit gebracht“, sagt Joana Götze, als Leiterin des Haupt- und Bürgeramtes auch für die Feuerwehren in Storkow zuständig. „Was die Feuerwehren dort geleistet haben, ist großartig und verdient unser aller Respekt“, fügt Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) hinzu. Bereits am Tag nach dem Einsatz in Limsdorf bedankte sich die Rathaus-Chefin bei den Brandbekämpfern, aber auch beim Landkreis. Außerdem sei eine solche Brandbekämpfung nur möglich, weil Arbeitgeber ihre Mitarbeiter dafür freistellten. „Das gilt es ebenso zu würdigen“, betont Joana Götze.

Froh ist man sowohl bei der Feuerwehr als auch in der Stadtverwaltung für die Unterstützung aus der Bevölkerung. So spendeten Limsdorfer Anwohner Erfrischungsgetränke. Der Edeka-Markt in Storkow sowie die Tankstelle in Lindenberg öffneten sogar zu später Stunde, um die Versorgung der Einsatzkräfte mit Lebensmitteln zu gewährleisten. „Dieser Großeinsatz war letztendlich eine logistische und taktische Meisterleistung“, sagt Bürgermeisterin Schulze-Ludwig.

Marcel Gäding