Hoffnung für Prostatakrebs-Patienten

Jedes Jahr erkranken nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft rund 60.000 Männer an Prostatakrebs. Klaus Mielke gehört zu den Betroffenen. Hilfe fand er nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der „Selbsthilfegruppe Prostatakrebs“ der Brandenburgischen Krebsgesellschaft.

Für diesen Zufall ist Klaus Mielke heute noch dankbar. Vor acht Jahren unterzog er sich einer Operation, als die Ärzte im Rahmen einer Nachsorgeuntersuchung beiläufig eine vergrößerte Prostata bei ihm feststellten. Nach einigen Untersuchungen war klar, dass der Görsdorfer an Prostatakrebs erkrankt war. „Natürlich war das zunächst keine gute Nachricht“, sagt Mielke. Doch der 71-jährige hatte zunächst Glück, und das in gleich doppelter Hinsicht. „Sieben Jahre nach der ersten Diagnose verschlechterten sich meine Werte“, erinnert sich Mielke. Es folgten 37 Bestrahlungen, die er gut überstand. Geholfen hat ihm auch der Austausch mit anderen Krebspatienten.

Die Prostata-Gruppe gibt ihm Halt

Eine starke Stütze ist für Klaus Mielke bis heute die „Selbsthilfegruppe Prostatakrebs“ der Brandenburgischen Krebsgesellschaft. Zufällig erfuhr er, dass sich einmal im Monat immer am zweiten Dienstag in Fürstenwalde Männer treffen, die ein ähnliches Schicksal teilen. Anfangs waren es zwei Mitglieder in der Gruppe, inzwischen ist deren Zahl auf gut 15 gestiegen. Mielke ist der einzige Storkower, was ihn wundert: „Immerhin ist Prostatakrebs eine Volkserkrankung, die viele treffen kann.“

Dass neben der medizinischen Behandlung der Besuch einer Selbsthilfegruppe Kraft und Mut machen kann, dafür will Mielke werben. Erfahrungen hat er bereits in der Gruppenarbeit. Schon vor Jahren fand er wegen einer anderen Erkrankung Halt und Kraft. „Dadurch wusste ich, dass mir eine Gruppe auch nach der Krebserkrankung helfen kann.“ Mielke weiß, dass Ärzte ihr Bestes geben. „Doch viel Zeit, sich um die Patienten zu kümmern, bleibt nicht am Krankenhausbett.“ Erst in der Gruppe fand er Gelegenheit, in Ruhe Fragen zu stellen und auch anderen Betroffenen Mut zu machen. Zwar verlaufe die Krankheit bei jedem anders. „Allein der Austausch hilft jedoch schon.“ Regelmäßig laden sich die Betroffenen Experten und Mediziner zu ihren Treffen ein, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Das sei allemal hilfreicher, als sich durch den Konsum von Prostatabeiträgen im Internet oder in Fachzeitschriften verrückt zu machen.

Genau das ist nach Darstellung der „Selbsthilfegruppe Prostatakrebs“ auch der Ansporn: Hoffnung verbreiten und die Angst vor dem Krebs zu nehmen. Denn in vielen Fällen ist – wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird – Heilung möglich. „Klar, man muss mit den Auswirkungen von Prostatakrebs lernen zu leben“, sagt Klaus Mielke. Genau da setzt auch die Gruppe an, in der es hilfreiche Tipps gibt. Nicht zuletzt geht es darum, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen – und nach vorn zu schauen. „Wir freuen uns über jeden, der zu uns stößt“, sagt Mielke. Die Teilnahme ist nicht an finanzielle Bedingungen gebunden. (gäd.)

Die Treffen finden jeden 2. Dienstag im Monat um 14 Uhr in den Räumen des Vereins F.I.K.S., Wilhelmstraße 47c, 15517 Fürstenwalde, statt. Ansprechpartner sind Hans-Jörg Schatz (Tel. 03362 27576) und Fritz Krüger (Tel. 033634 69038).