Die Stadt Storkow (Mark) hat ein Verkehrsplanungsbüro damit beauftragt, ein Radwegekonzept zu erarbeiten. Bis Ende Oktober soll zunächst der Zustand der Radwege erfasst werden. In einem nächsten Schritt werden Storkowerinnen und Storkower einbezogen. Ziel ist es, der Verwaltung konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.
Wer das erste Mal mit dem Fahrrad am Schweriner Friedhof vorbei durch den Wald nach Groß Eichholz fährt, ist vermutlich überrascht. Zwar weisen Schilder den Radweg aus, doch die Strecke befindet sich in einem bedenklichen Zustand. Die Schotterschicht des Weges ist durch Niederschläge aufgeweicht. Gut beraten ist, wer sein Fahrrad auf diesem Abschnitt lieber schiebt. Wer in die entgegengesetzte Richtung bergab fährt, sollte die Hände immer an der Bremse haben.
Die Stadt Storkow (Mark) und ihre Ortsteile verfügen über ein gut 300 Kilometer langes Radwegenetz, das in erster Linie für Touristen von Bedeutung ist. Weil Fahrräder oder E-Bikes aber immer mehr eine Alternative zum Auto darstellen, steigt die Zahl der einheimischen Nutzer auf den Radverkehrsverbindungen. Nur selten befinden sich die existierenden Radwege in Storkow jedoch in einem tadellosen Zustand. Vielerorts gibt es Lücken im Radwegenetz.
Mit dem Verkehrsplanungsunternehmen „mobildenker“ ist nun ein Büro gefunden worden, das im Auftrag von Stadtverordnetenversammlung und Stadtverwaltung ein Radwegekonzept erstellen wird, das zu 80 Prozent vom Land Brandenburg gefördert wird. „Dieses soll als Handlungsrahmen für die Mobilitätsentwicklung im Bereich des Radverkehrs dienen und praxisnahe Maßnahmenvorschläge zur Sanierung, Verbesserung und Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur erarbeiten“, erklärt Matthias Reintjes, Verkehrsplaner und einer der beiden Geschäftsführer. „Ziel ist es den Radverkehr als Teil des Gesamtverkehrssystems zu stärken.“
Wie gut sind die Radwege in Storkow?
Bis Ende Oktober will das Unternehmen zunächst den Bestand an Radwegen und Radverbindungen erfassen, um einen Gesamtüberblick über die derzeitige Situation zu haben. Anschließend ist geplant, die Radfahrerinnen und Radfahrer zu befragen. Sie sollen online und analog in die Arbeiten für das Konzept einbezogen werden. Dabei können sie Informationen liefern, wo es an Radwegen fehlt, welche Verbindungen als sicher und attraktiv gelten, an welchen Stellen das Radfahren gefährlich ist und wo man noch Fahrradabstellanlagen einrichten könnte. Unter anderem soll im November eine interaktive Karte eingerichtet werden. Der Lokalanzeiger und sein Portal www.storkowplus.de werden diese Bürger/innenbeteiligung aktiv begleiten.
Alle Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen werden bis Ende Juni 2022 in das Storkower Radwegekonzept einfließen. „Im kommenden Jahr geht es bei den Investitionen in unsere Radwege zunächst um die Bestandssicherung“, sagt Storkows Bauamtsleiter Christopher Eichwald. Mit den im neuen Radwegekonzept enthaltenen Empfehlungen gäbe es zudem eine gute Grundlage, um erste Maßnahmen in die Planung für den Haushalt des Jahres 2023 aufzunehmen. Außerdem würden Fördermittel nur dann bereitgestellt werden, wenn ein Radwegekonzept existiert.
Ein weiteres Ziel des Radwegekonzeptes ist es, auch die Verbindungen in benachbarte Kommunen sowie überörtliche Radwege in den beiden Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald zu betrachten. Daraus könnten zusätzliche Maßnahmen folgen, um das Radwegenetz zu optimieren. „Daher bereiten wir die Daten für Storkow und darüber hinaus überregional auf“, erklärt Verkehrsplaner Matthias Reintjes. (gäd.)