Sie halten die Augen offen, laufen Streife und arbeiten mit der Polizei sowie dem Ordnungsamt zusammen: die Sicherheitspartner der Stadt Storkow (Mark). Die Männer und Frauen engagieren sich seit 1994 für mehr Sicherheit in der Stadt.
Immer wieder sieht Uwe Striegler auf den Supermarkt-Parkplätzen abgestellte Autos, auf deren Beifahrersitz Handtaschen oder Handys liegen, während ihre Besitzer mal eben schnell ihre Einkäufe erledigen. Eine Einladung für Langfinger. Trifft Striegler die Fahrzeugführer nicht an, hinterlässt er eine Botschaft auf einem gelben DIN A5-Zettel: „Das Auto ist für Diebe nach wie vor interessant!“, steht darauf. Ein gut gemeinter Hinweis, der mitunter eine Straftat verhindern hilft…
Zehn Sicherheitspartner gibt es in Storkow, Striegler ist einer von ihnen. Sie helfen seit 1994 dabei, die Stadt und ihre Ortsteile sicherer zu machen. Die Männer und Frauen verstehen sich dabei weder als eine Art Bürgerwehr, noch als Hilfspolizei. Ihr Ziel ist es, Präsenz zu zeigen, vorbeugend Hinweise zu geben, illegal abgestellten Müll zu melden oder die Polizei einzuschalten, wenn sie etwas Ungewöhnliches beobachten. So fällt das Verteilen kleiner Hinweiszettel unter die Rubrik Prävention. Die gut gemeinten Ratschläge hinterlassen die Sicherheitspartner, wenn sie auf nicht angeschlossene Fahrräder stoßen oder offene Grundstückszufahrten entdecken. Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und dadurch Straftaten zu verhindern.
Sicherheitspartner ohne Sonderrechte
Uwe Striegler ist Sprecher der Sicherheitspartner (Sipa). Er kam 1999 als Jugendlicher zu der ehrenamtlichen Gruppe. Das Team ist bunt gemischt. Unter den „Sipas“ finden sich Busfahrer, Altenpfleger, Einzelhandelskaufleute oder wie im Fall von Striegler Kfz-Meister. Die Jüngste ist 23 Jahre, die beiden Ältesten sind 63 und 64 Jahre alt – und von Anfang an dabei. Sonderrechte haben die Sicherheitspartner keine. Sie sind unbewaffnet unterwegs, dürfen keine Waffen tragen oder anwenden. „Wir setzen lediglich Jedermannsrechte um“, sagt Uwe Striegler. Alle in der Gruppe eint das Ziel, für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu sorgen. Jedes Jahr bewachen sie beispielsweise am Totensonntag den Storkower Friedhofsparkplatz, weil gerade dort abgestellte Autos gerne von Langfingern aufgesucht werden.
Sicherheitspartner gibt es in ganz Brandenburg. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Innenministeriums, das im Rahmen der „Kommunalen Kriminalprävention im Land Brandenburg“ gefördert wird. Mitmachen kann bei den Sicherheitspartnern jeder, der als vertrauenswürdig gilt. Das Bewerberverfahren ist mehrstufig, daran sind auch die Kommune und die zuständige Polizeidirektion beteiligt. Wird jemand aufgenommen, gibt es eine Ernennungsurkunde und einen scheckkartengroßen Ausweis. „Wir halten von früh bis abends die Augen offen“, sagt Uwe Striegler. Hinzu kommen regelmäßige Streifengänge. Derzeit fahren die Sicherheitspartner des Öfteren nach Rieplos, weil dort wiederholt Baumaschinen gestohlen wurden. Ein weiteres Ärgernis sind die Schmierereien, die seit Monaten vor allem Wände und Zäune in Storkow „zieren“.
In der Regel wird die Arbeit der Sicherheitspartner positiv von den Storkowern aufgenommen. Auch die Stadtverwaltung unterstützt die ehrenamtlichen Frauen und Männer, „wofür wir uns bedanken“. So ging der Erlös eines Benefizkonzertes von Bundeswehr und Stadt an die Sicherheitspartner. Marcel Gäding
Informationen zu den Sicherheitspartnern im Land Brandenburg gibt es im Internet unter www.sicherheit-braucht-partner.de Interessenten, die bei den Sipas in Storkow mitmachen wollen, können sich gern an die Stadtverwaltung wenden.