Der Bauhof der Stadt Storkow (Mark) hat mit zunehmenden Vandalismusschäden zu kämpfen. Waren es lange Zeit nur illegale Farbschmierereien, werden jetzt auch verstärkt Sitzbänke, Buswartehäuschen oder gar Straßenbäume beschädigt. Von Marcel Gäding.
Kurz vor dem Jahreswechsel war die Burg dunkel. Unbekannte hatten die Lampen, die das Wahrzeichen der Stadt Storkow (Mark) abends in ein gelbwarmes Licht hüllen, mutwillig zerstört. Die Wut der Unbekannten muss groß gewesen sein: Selbst ein schützendes Gitter hinderte sie nicht daran, die Beleuchtung mit purer Gewalt außer Gefecht zu setzen.
Das Umfeld der Burg, geprägt durch Wiesen und Spazierwege, gehört inzwischen zu den Orten, die am meisten unter der Zerstörungswut leiden. Mitarbeiter des Bauhofes berichten, dass sich dort vor allem nachmittags und abends Jugendliche aufhalten und Zeit verbringen. „Da werden, vermutlich aus Langeweile, schon mal die historischen Steine aus der Burgmauer herausgebrochen“, sagt Felix Mayer, der Leiter des Bauhofes. Ärgerlich sei zudem der Müll, der regelmäßig rund um die Parkbänke verstreut wird. Und auch die Sitzbänke sind stark in Mitleidenschaft gezogen – mal werden sie beschmiert, mal werden Holzlatten herausgebrochen. Besonders eklig: Mehrfach schon mussten von der Burgmauer menschliche Exkremente entfernt werden. Vor allem nach den Wochenenden finden Mitarbeiter auf dem Innenhof der Burg die Scherben von Flaschen, die über die Mauer geschleudert werden. Ein ähnliches Bild bietet sich am Strand von Karlslust: Die noch recht jungen Holzbänke wurden kurz nach ihrer Aufstellung vollflächig mit Farbe beschmiert, sogar schon angezündet. Als erste Reaktion hat der Bauhof Holzmöbel wieder entfernt. Reagiert haben die Mitarbeiter zudem an vielen Bushaltestellen etwa an der Kreuzung Burgstraße und Reichenwalder Straße: Weil immer wieder Glasscheiben zerstört wurden, werden die Wände nun mit Holzplanken versehen. Halt macht die Zerstörungswut auch nicht vor der Natur: An der Evangelischen Kirche von Storkow wurden bereits mehrere beschädigte Straßenbäume entdeckt.
Wer hinter den Taten steckt, lässt sich nur erahnen. Im Fall des Burgumfeldes jedoch stehen Jugendliche im Verdacht. Das Problem: Bislang wurde niemand auf frischer Tat ertappt. „Wir haben das bereits an die Jugendkoordinatoren gemeldet“, sagt Bauhofleiter Felix Mayer. Auch Ordnungsamt und Polizei seien informiert. Mario Hilsing vom Ordnungsamt ist derzeit mit den Sicherheitspartnern im Gespräch, die in der Regel zu zweit Streife laufen. Auch sie seien verstärkt wachsam unterwegs. Werden Täter überführt, kann das übrigens teuer werden: Zum einen wird Schadenersatz fällig. Zum anderen gibt es eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.
Sachdienliche Hinweise nehmen übrigens die Polizei (Tel. 033678 73133) oder das Ordnungsamt (Tel. 033678 68460) entgegen.