Die Freiwillige Feuerwehr Görsdorf zählt zu den größeren Storkower Ortswehren. Doch bei aller Freude über den anhaltenden Zulauf ehrenamtlicher Brandbekämpfer, beschäftigt die Wehr seit Jahren ein Problem: Es fehlt im Gerätehaus an Platz.
Wenn die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Görsdorf zu einem Einsatz gerufen werden, wird es beim Umziehen eng: Die persönliche Schutzausrüstung der Einsatzkräfte hängt an Haken in der Halle, in der auch das Löschgruppenfahrzeug geparkt wird. Daher muss zunächst das Auto aus der Halle gefahren werden, damit sich die Kameradinnen und Kameraden gefahrlos umziehen können. Eine separate Umkleide gibt es nicht – auch nicht für die aktuell neun Frauen.
„Unsere Fahrzeughalle wurde 2005 im Rahmen der rbb-Aktion 96 Stunden gebaut“, erinnert sich der Görsdorfer Löschgruppenführer André Pfeiffer. Damals verfügte die Wehr noch über ein viel kleineres Fahrzeug, das jedoch 2012 von einem geräumigen Löschgruppenfahrzeug abgelöst wurde. Seitdem bemüht sich die Wehr darum, dass das Feuerwehrgerätehaus erweitert wird.
Über Nachwuchssorgen kann die Freiwillige Feuerwehr Görsdorf nicht klagen. Denn durch den Zuzug der vergangenen Jahre und die Erweiterung des Wohnparks am Dorfeingang konnte die Zahl der aktiven Einsatzkräfte von 22 im Jahr 2013 auf inzwischen 29 erhöht werden. Erfreulich ist auch, dass sich in der Jugendfeuerwehr 24 Nachwuchskräfte engagieren. Der Zuwachs führte dazu, dass die Görsdorfer 2018 rund 17.000 Euro für den Kauf eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges (MTF) sammelten. Dieser wird provisorisch unter einem Carport abgestellt, „der von Kameraden in Eigenleistung gebaut wurde“, wie Pfeiffers Stellvertreterin Karoline Dreier sagt. Viel zu klein für Ausbildungsdienste oder Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr ist zudem der gemeinsame Besprechungsraum, der maximal 15 Personen fasst. Duschen oder gar einen gesonderten Bereich für benutzte Einsatzbekleidung sucht man im Feuerwehrgerätehaus vergeblich.
Neben den Wünschen der Görsdorfer Feuerwehr leitet sich das Vorhaben aus dem im vergangenen Jahr erstellten Gefahrenabwehrplan ab. Mittlerweile liegt eine Planzeichnung für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses vor. Der bisherige Besprechungsraum wird zusätzliche Fahrzeughalle. Neben der bisherigen Fahrzeughalle entsteht demnach ein Trakt mit Schulungsraum und Umkleide. „Sollten sich die Stadtverordneten für diese Variante entscheiden, können wir noch in diesem Jahr eine Baugenehmigung anschieben“, sagt Bauamtsleiter Christopher Eichwald. Allerdings kann das mit der Umsetzung noch etwas dauern. Derzeit geht die Stadt von einer sechsstelligen Investitionssumme aus. Das Geld soll über Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Wann das Geld bereitgestellt werden kann, steht nicht fest. Aktuell bereitet die Stadt den dringend notwendigen Neubau eines Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftszentrums im Ortsteil Kummersdorf vor. Dieses Projekt hat Vorrang.
Löschgruppenführer Pfeiffer ist jedoch froh, dass nun zumindest aus planerischer Sicht die Grundlagen geschaffen werden. Denn das spart für den Fall, dass Geld bereitgestellt wird, wertvolle Zeit. (gäd.)