Die ganze Stadt digital in der Tasche

Die ganze Stadt in einer App: Das gilt nun auch für Storkow. Kürzlich hat die Stadt die neue Anwendung für Smartphones vorgestellt. Sie ist eingebettet in die Digitalisierungsstrategie der Stadt.

Man müsste mal alle Öffnungszeiten der Gaststätten auf einen Blick verfügbar haben, sagt der Bürger, der zur Präsentation der Storkow-App „Storkow mobil“ gekommen ist. Und siehe da: Das hält die neue Anwendung für Smartphones sogar bereit. Was die App alles kann, haben sogar die Macher im Rathaus noch nicht gänzlich im Blick. „Das ist ein dynamischer Prozess“, sagt Janine Szelong, im Rathaus für Digitales und E-Government (digitale Verwaltungsleistungen) zuständig. „Die App ist nie fertig, sie wächst mit der Zeit.“

Dabei kommt es eben auch auf Rückmeldungen der Bürger an: Was benötigen sie, wie selbsterklärend sind die Funktionen, wo gibt es Besserungsbedarf? Das kann man jederzeit an die Verwaltung zurückmelden. Rund 60 Prozent der Rückmeldungen seien positiv, so Janine Szelong. Die anderen bestünden vor allem aus Hinweisen und Fragen.

Präsentierten die App im Rathaussaal: Janine Szelong, zuständig für E-Government, Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig und Wirtschaftsförderer Thomas Irmer (v.r.).
Präsentierten die App im Rathaussaal: Janine Szelong, zuständig für E-Government, Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig und Wirtschaftsförderer Thomas Irmer (v.r.). Foto: dö

Die neue Storkow-App bietet ziemlich viel: allem voran aktuelle Nachrichten, wofür Verträge mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, der Märkischen Oderzeitung und anderen Medien abgeschlossen wurden. Dazu kommen das aktuelle Wetter, Veranstaltungsinfos, offizielle Warnungen, Sehenswürdigkeiten und Touren, Abfallkalender, Kontakt zur Revierpolizei und natürlich die Öffnungszeiten und Kontaktdaten des Rathauses.

Künftig sollen die verfügbaren Verwaltungsleistungen eingebunden werden. Diese werden laut Onlinezugangsgesetz (OZG) nach und nach gemeinschaftlich erarbeitet. Denn nicht jede Kommune muss ihre eigenen Prozesse entwickeln. Dafür gibt es Verwaltungen, die Pilotprojekte starten und die Leistungen dann für alle verfügbar machen. Losgehen soll es mit der Hundesteuer, kündigt Janine Szelong an. Perspektivisch könne man mit der App auch Dorfgemeinschaftshäuser buchen und sogar dort die Heizungen rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn anschalten. Aber das ist noch Zukunftsmusik – eine dynamische Entwicklung eben.

Die App wurde dank einer Förderung durch das Land Brandenburg möglich (s.u.) und geht zurück auf das Smart-Village-Projekt, das in Bad Belzig begann. Seitdem können es die Kommunen mitnutzen. Bis zum 22. Oktober wurde die App 767 Mal installiert.   (dö)

HINTERGRUND:

Von Kommunen für Kommunen

Die App „Storkow mobil“ ist eine Entwicklung der Smart Village Solutions GmbH. Sie ist ein durch die Staatskanzlei des Landes gefördertes Open-Source-Projekt, d. h., alle Entwicklungen werden mit der Hilfe von Kommunen für Kommunen entwickelt. Dabei wird der Quellcode der Anwendung über eine Wissensplattform anderen Entwicklern zur Verfügung gestellt. Partner und Unterstützer der App sind u.a. die Medienanstalt Berlin Brandenburg, die Digitalagentur Brandenburg und der gemeinnützige Verein „Neuland21“.

Landesförderung für fünf Jahre

Gefördert wurde die App-Entwicklung durch das Ministerium des Innern und für Kommunales. Die Förderung (20.000 Euro / 50 Prozent der Gesamtkosten) umfasste dabei die Kosten für die Erstellung der App, Werbemittel, Kosten für das Design sowie anteilige Betriebskosten. Letztere belaufen sich auf rund 4.300 Euro pro Jahr.
Voraussetzung für die Förderung ist ein Betrieb der App über (mindestens) fünf Jahre nach Veröffentlichung. Diese erfolgte offiziell am 4. September für Google- bzw. am 5. September für Apple-Nutzer.