Coronavirus: ab jetzt steht (fast) alles in Storkow (Mark) still

Die Stadtverwaltung schränkt den Zugang für Publikumsverkehr ab dem 18. März ein. Foto: Marcel Gäding
Die Stadtverwaltung schränkt den Zugang für Publikumsverkehr ab dem 18. März ein. Foto: Marcel Gäding

Geschlossene Kitas, kein Unterricht an der Europaschule – und vorerst auch keine öffentlichen Veranstaltungen: Mit einem großen Maßnahmepaket reagiert die Stadtverwaltung von Storkow (Mark) auf die Corona-Pandemie, in der Hoffnung, die Ausbreitung des hoch ansteckenden Virus zu verlangsamen.

Vom morgigen Mittwoch an müssen die Storkower mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens rechnen. Das hat der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter der Leitung von Storkows Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig (SPD) beschlossen. Wir fassen für Sie die wichtigsten Informationen zusammen.

Rathaus

Die Stadtverwaltung schränkt den Zugang für Publikumsverkehr ab dem 18. März ein. Die Verwaltung stellt ihre Dienste vermehrt auf den telefonischen Verwaltungsservice, Nutzung des Online-Angebotes bzw. E-Mail-Verkehrs um. Persönliche Vorsprachen sollen nur noch in dringend erforderlichen Sachverhalten erfolgen. Nehmen Sie bitte telefonischen Kontakt oder Kontakt per Mail mit unseren Mitarbeitern auf! Unsere zentralen Telefonnummern sind die 033678 / 68-500 / 68-501 / 68-502.

Das Leistungsangebot im Bürgerbüro und im Standesamt wird auf das Notwendigste reduziert. Für diese Anliegen sind vorab telefonisch Termine zu vereinbaren. Trauungen werden bis zum 19. April generell im Palas der Burg Storkow durchgeführt (Abstand halten). Trauerfeiern werden durchgeführt, dabei sollte in den Trauerhallen ein Personenabstand in Armlänge gehalten werden. Weitere Trauergäste müssen vor der Trauerhalle bleiben.

Die Verwaltung agiert so gut es geht in diesen schwierigen Zeiten: unbürokratisch und flexibel, so dass die Versorgung aller Menschen, die auf die Verwaltungsleistungen angewiesen sind, sichergestellt ist.

Kitas, Hort und Europaschule

Bis einschließlich 19. April sind die Kitas und der Hort der Stadt Storkow (Mark), sowie die Europaschule, geschlossen. Die Notbetreuung wurde für Kitakinder der städtischen Einrichtungen (Altstadtkita und Kanalkieker) in der Kita „Kanalkieker“, Zur Schleuse 2, im Ortsteil Kummersdorf aufrechterhalten. Erzieher der Altstadtkita sind als Bezugspersonen im Dienstplan berücksichtigt. Die DRK-Kita „Storkower Strolche“, die Kita Groß Schauen und die Evangelische Kita übernehmen die Notbetreuung in den jeweiligen Einrichtungen.

Für Schulkinder der Europaschule bis zur 6. Jahrgangsstufe wurde die Notbetreuung im Horthaus „Würfelkids“, Karl-Marx-Straße 16, in Storkow (Mark) eingerichtet. Die Europaschule hat für die Zeit des Unterrichtsausfalls Aufgaben für alle Schulklassen online gestellt. Diese finden sich unter www.schule-storkow.de.

Die Notbetreuung findet für Berufe in sogenannten „kritischen Infrastrukturen“ statt: Gesundheitsbereich, gesundheitstechnische und pharmazeutische Bereiche, medizinischer und pflegerischer Bereich, stationäre und teilstationäre Erziehungshilfen, Internate, Eingliederungshilfe, Versorgung psychisch Erkrankter, Staats- und Regierungsfunktionen, Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung, Polizei, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Feuerwehr, nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr, Rechtspflege, Vollzugsbereich (einschließlich Justizvollzug, Maßregelvollzug und vergleichbare Bereiche), Energie, Abfall, Ab- und Wasserversorgung, Öffentlicher Personennahverkehr, IT und Telekommunikation, Arbeitsverwaltung (Leistungsverwaltung), Land- und Ernährungswirtschaft, Lebensmitteleinzelhandel, Versorgungswirtschaft, fortgeführte Kindertagesbetreuung.

Antrag auf Notbetreuung: Der Antrag auf Notbetreuung ist bei der Stadt Storkow (Mark) zu stellen. Entsprechende Formulare sowie einen Elternbrief finden Sie im Internet unter www.storkow.de.

Freiwillige Feuerwehren:

Bis auf Widerruf gelten folgende Anweisungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr:

  • Abstand von 1 bis 2 Metern von niesenden und hustenden Fremdpersonen
  • Keine engen Begrüßungszeremonien (auch unter Freunden, Familienmitgliedern)
  • Häufiges Händewaschen (Seife, warmes Wasser)
  • Regelmäßige Händedesinfektion
  • Hustenetikette (Husten und Niesen in die Ellenbeuge)
  • bei eigenen Krankheitsanzeichen zu Hause bleiben
  • der Dienstsport wird ab sofort eingestellt
  • Ausfahrten sind untersagt und werden auf unbestimmte Zeit verschoben
  • die Teilnahme an Fahrten, Lagern und Wettkämpfen der Jugendfeuerwehr ist ab sofort untersagt
  • der Dienstbetrieb der Jugendfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung wird eingestellt
  • der Ausbildungsdienst wird ab sofort eingestellt
  • Dienstberatungen werden auf unbestimmte Zeit verschoben
  • die Teilnahme an Brandsicherheitswachen (Osterfeuer etc.) ist bis auf weiteres untersagt, eine Ausnahme ist lageabhängig 
  • Vermeidung der Teilnahme an Veranstaltungen

 

Öffentliche Einrichtungen geschlossen

Seit 13. März ist der Besuch des städtischen Alten- und Pflegeheims „Zuhause am Storkower See“ in der Birkenallee im Stadtteil Karlslust sowie der ambulanten WGs und des betreuten Wohnens, untersagt. Angehörige können sich unter Tel. 033678 443-0 jederzeit erkundigen. Am Dienstag wandte sich zudem Einrichtungsleiterin Ulla Mulalic in einem persönliche Brief an Angehörige und Betreuer.

Die Burg mit Tourist-Information, Besucherzentrum, Bibliothek, Ausstellungen, das Haus der Begegnung, das Familienzentrum, die Turnhallen, die Gemeindehäuser, die Sport- und Spielplätze, die Jugendclubs sind bis einschließlich 19. April geschlossen. Die Leihfristen in der Bibliothek werden automatisch verlängert. Bereits gezahlte Mieten für Nutzungen städtischer Einrichtungen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie abgesagt wurden, werden erstattet.

Veranstaltungen in Storkow und den Ortsteilen abgesagt

Alle städtischen Veranstaltungen und Veranstaltungen in städtischen Einrichtungen und auf städtischen Flächen werden bis vorerst 19. April abgesagt. Osterfeuer finden ebenfalls nicht statt. Weitere Informationen entnehmen Sie dem Veranstaltungskalender auf der städtischen Homepage. Dies betrifft auch eingemietete externe Veranstalter, jegliche Kurse (Sport, Musik etc.), Treffen regelmäßiger Gruppen sowie private Geburtstagsfeiern in diesen Gebäuden.

Nur der Wochenmarkt findet bis auf Weiteres statt – allerdings werden ausschließlich Nahrungsmittel angeboten. Am Tag der Bundeswehr und Stadtfest am 2. Juniwochenende wird vorerst festgehalten.

Politisches Leben in Storkow und den Ortsteilen

Die Stadtverordnetenversammlung vom 19. März wurde in den Palas der Burg Storkow verlegt, um Abstandshinweise und Hygiene einzuhalten. Die Verwaltung wollte in Abstimmung mit dem Vorsitzenden die Sitzungsrunde beenden, so dass die Verwaltung arbeitsfähig ist. Auf der Tagesordnung standen einige B-Pläne, Genehmigung einer Eilentscheidung, Pachtverträge und Verkäufe. Die Ortsbeiräte finden bis einschließlich 19. April nicht statt.

Alle Infos auf der Webseite der Stadt Storkow (Mark)

Die Stadtverwaltung aktualisiert täglich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ihr Internetangebot.

Corona: landesweite Regelungen für Brandenburg

Die Landesregierung hat sich am Dienstag, 17. März 2020, im Rahmen einer neuen Rechtsverordnung auf weitere Schritte verständigt, die das öffentliche Leben einschränken:

Geöffnet bleiben:

  • Lebensmittelgeschäfte und -märkte
  • Wochenmärkte
  • Abhol- und Lieferdienste
  • Getränkemärkte
  • Apotheken
  • Sanitätshäuser
  • Drogerien
  • Tankstellen
  • Banken und Sparkassen
  • Poststellen
  • Frisöre
  • Reinigungen
  • Waschsalons
  • Zeitungsverkauf
  • Bau-, Garten- und Tierbedarfsmärkte
  • Großhandel

Den Betreibern dieser Geschäfte steht es ab sofort frei, auch an Sonntagen und Feiertagen zu öffnen. Erlaubt ist der Verkauf am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.

Geschlossen werden:

  • Diskotheken
  • Messen
  • Ausstellungen
  • Spezialmärkte
  • Spielhallen
  • Spielbanken
  • Wettannahmestellen und ähnliche Unternehmen
  • Prostitutionsstätten
  • Kinos
  • Theater
  • Konzerthäuser
  • Museen
  • Jahrmärkte
  • Freizeit- und Tierparks
  • Spielplätze
  • Anbieter von Freizeitaktivitäten und ähnliche Einrichtungen
  • Bars
  • Clubs
  • Kneipen
  • Hotels für touristische Zwecke

 

Untersagt sind:

  • Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen
  • Schwimmbädern,
  • Fitnessstudios,
  • Zusammenkünfte in Vereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen
  • Besuch von Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich
  • Reisebusreisen

 

Gaststätten

Die Öffnung von Gaststätten ist nur erlaubt, wenn zwischen den Tischen ein ausreichender Abstand (1,5 Meter) gewährleistet werden kann. Sie dürfen frühestens 6 Uhr öffnen und müssen spätestens 18 Uhr schließen. Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen sind zu schließen. Übernachtungsangebote im Inland dürfen nicht zu touristischen Zwecken genutzt werden.

Krankenhäuser und Pflegeheime

Patienten dürfen in Krankenhäusern keinen Besuch empfangen – Ausnahme: Kinder unter 16 Jahren und Schwerstkranke (pro Tag eine Stunde von einer Person, die keine Atemwegsinfektionen aufweist).

Bewohner von Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen dürfen einmal am Tag von einer Person für eine Stunde Besuch empfangen, allerdings nicht von Kindern unter 16 Jahren oder von Menschen mit Atemwegsinfektionen. Das städtische Alten- und Pflegeheim von Storkow untersagt Besuch derzeit grundsätzlich in allen seinen Einrichtungen (Pflege, WGs, betreutes Wohnen).

Unterstützung der Wirtschaft

Für die Unterstützung in Not geratener Unternehmen stellt das Land zusätzlich 500 Millionen Euro bereit.

Brief an die Bürgerinnen und Bürger

Cornelia Schulze-Ludwig (SPD), Bürgermeisterin von Storkow (Mark). Foto: Marcel Gäding
Cornelia Schulze-Ludwig (SPD), Bürgermeisterin von Storkow (Mark). Foto: Marcel Gäding

In einem persönlichen Brief hat sich die Bürgermeisterin an die Einwohnerinnen und Einwohner gewandt:

Liebe Storkowerinnen und Storkower, sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nun auch in Storkow (Mark) zu spüren. Der Alltag ist bei uns wie im ganzen Land gelähmt, das öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Die derzeitige Situation verlangt viel von uns allen ab – in der Verwaltung, bei den Rettungskräften und der Feuerwehr, in den Krankenhäusern und Arztpraxen, in der Wirtschaft, in den Schulen und Kitas, vor allem aber in jeder einzelnen Familie. Schlagartig müssen wir uns auf ungewisse Wochen, wenn nicht sogar Monate einstellen, denn das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) breitet sich rasend schnell aus. Es ist hoch ansteckend. Seine Ausbreitung kann nur durch ein ganzes Paket an Maßnahmen eingedämmt werden, heißt es von Virologen. Bund und Länder haben hierzu in den vergangenen Tagen etliche Verordnungen auf den Weg gebracht, die auch uns als Kommune zum Handeln zwingen.

Unter meiner Leitung wurde ein Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) im Rathaus gebildet, der aus meiner Person, den Amtsleitern, dem Ordnungsamt, der Feuerwehr, der Öffentlichkeitsarbeit und der Bundeswehr besteht. Wir stehen zudem in permanentem Austausch mit dem Landkreis Oder-Spree.

Wir werden alles Bestmögliche unternehmen, um Sie fortlaufend mit den wichtigsten Informationen zu versorgen. Mehrmals am Tag aktualisieren wir unsere Stadtseite www.storkow.de, zudem finden Sie auf der Internetseite des Lokalanzeigers unter www.storkowplus.de sowie auf dessen Facebookseite unter www.facebook.com/storkowplus tagesaktuelle Hinweise, die von unserem Dienstleister, dem Medienbüro Gäding, mit großer Sorgfalt und in enger Abstimmung mit dem Krisenstab bereitgestellt werden. Zusätzlich werden wir auch die Bekanntmachungskästen in der Kernstadt und in den Ortsteilen verstärkt für öffentliche Verlautbarungen nutzen.

Liebe Storkowerinnen, liebe Storkower, es liegt an jedem Einzelnen von uns, diese nie da gewesene Herausforderung zu meistern. Daher meine herzliche Bitte an Sie: Leisten auch Sie einen Beitrag, die Ausbreitung des hochansteckenden Coronavirus zu verlangsamen. Meiden Sie die Öffentlichkeit, erledigen Sie nur das Nötigste, bleiben Sie am besten, wenn es geht, zu Hause.

Nur so verhindern wir, dass unser Gesundheitssystem womöglich überlastet wird.

Abschließend bitte ich Sie herzlich, solidarisch zu sein. Verzichten Sie auf Hamsterkäufe und fragen Sie in Ihrer Nachbarschaft, wer vielleicht aktuell Hilfe benötigt.

Ihre Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig