Hirschluch: drei Neubauten ganz in Holz

Auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch haben die Arbeiten für den Bau eines neuen Seminarhauses sowie von zwei modernen Gästehäusern begonnen. Bevor jedoch der Grundstein gelegt wird, steht der Abriss der alten Gebäude bevor.

Bauarbeiter haben einen großen Zaun um die einstige Heimleiterunterkunft der Evangelischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte in Hirschluch aufgestellt. Container stehen bereit, ein großer Bagger ebenfalls.

In den kommenden Tagen wird das 1974 eröffnete Haus Stück für Stück abgetragen, um Platz zu schaffen für ein neues Seminarhaus. „Ende März wollen wir den Grundstein legen“, freut sich Barbara Hink, die Leiterin der Evangelischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch.

Das Seminarhaus mit dem Namen „Der silberne Mond“ wird sich über zwei Etagen erstrecken. Im Erdgeschoss befinden sich fünf Gruppenräume sowie ein Freizeitraum, während im Obergeschoss ein Saal mit Platz für bis zu 190 Gäste konzipiert wurde. An moderne Licht- und Tontechnik ist ebenso gedacht wie an eine mobile Bühne und Trennwände. Damit entsteht neben der Burg Storkow ein zweiter großer Tagungsort in Storkow (Mark). „Künftig können wir auch Tagesgäste aufnehmen“, sagt Barbara Hink. Vor allem das Wintergeschäft solle belebt werden. Vermietet wird das Seminarhaus sowohl an Vereine und Organisationen als auch an Unternehmen. Die Architektur des Hauses fügt sich schonend in die hügelige Kiefern-Landschaft ein.

Die Evangelische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch bekommt nicht nur ein modernes Seminarhaus, sondern auch zwei neue Beherbergungshäuser. Sie entstehen an der Stelle zweier Baracken, die einst vom Militär genutzt wurden und als „Waldhütte“ und „Fuchsbau“ nach dem Zweiten Weltkrieg als Unterkünfte dienten. Von den Gebäuden bleiben lediglich die Namen erhalten. In den Neubauten stehen künftig je 32 Schlafplätze zur Verfügung, verteilt auf zwei Ebenen pro Haus. „Die Zimmer sind mit einem einfachen Bad mit Dusche ausgestattet“, sagt Barbara Hink. Jede Ebene bekommt zudem einen Gruppenraum, sodass Seminare und Übernachtungen unter einem Dach stattfinden können. Außerdem werden dort Zimmer für Menschen mit körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen angeboten.

Gut 5,5 Millionen Euro groß ist der Bauetat. Die Mittel stammen vom Bildungsministerium des Landes Brandenburg sowie der Landeskirche und dem Kirchenkreis Oder-Spree. Gebaut wird ausschließlich mit Holz. Bereits Mitte Juli ist das Richtfest angesetzt, im Dezember plant Barbara Hink eine große Einweihungsfeier. Die Bauarbeiten sind die größte Investition des diakonischen Trägers „Jugendhilfe und Sozialarbeit e.V.“ (JuSeV) auf dem Areal der Evangelischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch. Diese wurde 1925 als Ort der Begegnung und Erholung eröffnet. Nach der Wende wurde bereits in die Sanierung der Unterkünfte investiert. Außerdem entstand der große Speisesaal. Pro Jahr nutzen rund 32.000 Gäste aus dem In- und Ausland die Anlage für Seminare, Tagungen, Workshops und Treffen. Insgesamt bieten die sieben Gästehäuser 180 Übernachtungsplätze. Auf dem Areal befindet sich zudem eine kleine Kapelle mit Glockenturm und weitere Freizeitmöglichkeiten wie Wasserspielplatz und Menschenkicker. Marcel Gäding